Heute gibt es mal die klassischen Oldtimerhaltung und ihre Folgen zu betrachten. Wenig fahren und kaum Wartung - weil man ja so wenig fährt, nech?
Beispielhafter Hauptdarsteller in dieser Episode ist ein 1970er (?) Chevrolet El Camino. An diesem armen Teufel wurde ziemlich wenig gemacht, außer mal zum TÜV zu fahren. Beim letzten Mal hat der Prüfingenieur aber zurecht wegen den Reifen gemeckert. Risse im Gummi waren dann doch zu viel des Guten...unter anderem.
Vom total zerballerten Vergaser möchte ich hier heute nix kundtun, auch nicht vom Mäusenest im Dachhimmel. Eher mal um die erschreckenden Seiten solchen Handelns: Das komplette wegignorieren der Wartung des Bremssystems.
|
Da kommt der Patient
|
|
Geile Karre.
|
|
Tja, ob die Cooper Cobra´s nun besser sind als die alten, harten und rissigen Reifen die vorher montiert waren, lasse ich mal so im Raume stehen. Aber der Wagen wird ja nicht viel bewegt, somit wird das schon gehen.
|
|
Schön zu sehen aus welch qualitativen Stall die Zubehörfelgen kommen
|
Als erstes stand ein wechsel der Bremsflüssigkeit an.
Die Flüssigkeit abzulassen war jetzt nicht so einfach, da am vorderen Sattel schon ein Entlüfternippel vor Ewigkeiten abgerissen wurde. Der Stumpf hat sich auch mit Hitze, Rostlöser, noch mehr Hitze, Zangen, Meißeln und was weiß ich nicht noch, zum verrecken nicht lösen lassen. Also mußten die Sättel raus. Hinten war es besser, aber auch schon kein Spaß. Also vorher einfach mal alles abgesaugt was so ging - und das Ergebniss war schon echt Scheiße:
|
Neinnein, das ist kein Altöl
|
|
Der Blick in den HBZ war auch nicht so erfreulich
|
|
Na, da kann man sich ja ausmalen, wie das innen wohl aussehen mag |
|
Nachdem bei Lösen der Leitungen so ziemlich alle einfach abrissen, da sie komplett dünngerostet waren und die Schraupnippel an den Leitungen wirklich nicht aus ihrer Position weg wollten, entschieden wir uns für das große Brett. Bremssättel und Zylinder sollten eh neu, aber nun kommen auch alle Leitungen neu rein. Das ist so sonst völlig sinnbefreit. Es ist einfach alles kaputt. Schlicht Müll.
Hier hätte etwas mehr Wartung über die Zeit sicherlich so einiges gerettet. Und ich persönlich bin genau deswegen auch ein großer Freund von Dot 5 Bremsflüssigkeit. Das bewahrt einen jetzt nicht vor Wartung, aber vor solchen Desastern auf jeden Fall.
|
Demontage des HBZ
|
|
ein wunderbares Neuteil ist schon da
|
|
garnicht rummachen bei sowas
|
|
hier schön zu sehen wie die Leitung ohne großes zutun wegbröselte. da geht nix mehr
|
|
Schläuche wurden natürlich auch neu gemacht
|
|
Na? Das ist doch mal richtig Kacke, oder? Wenn da schon das Rostwasser rausläuft....
|
So, jetzt warten wir allerdings noch auf ein paar Teile und dann geht es hoffentlich bald weiter.
Anzumerken wäre in diesem Falle noch, das die Bremsen selber noch erstaunlicherweise funktioniert haben und es auch auf dem Bremsenprüfstand keinen Grund zur Klage gaben. Es brauchte trotz Bremskraftverstärker zwar einen Stiefel zum treten, aber ansonsten war das OK. Nur wie lange das noch so gegangen wäre?