Montag, 23. Mai 2022

Eingerahmt

 Es herrscht Tatendrang

An der KS tobe ich mich derzeit wieder verstärkt aus. Es wäre halt wünschenswert, wenn der Haufen bald mal fahrbar wird. Dafür wird sie jetzt ersteinmal komplett montiert um zu sehen was paßt und was nicht - und was noch alles fehlt.

Aber ohne Werkstatthandbuch ist das schon nicht so einfach. Erschwerend kommt natürlich hinzu, das es ein gewisser Teilemix aus KS 600, K500 und K800 Teilen ist. Ich habe zwar eine Ersatzteillsite, diese ist aber nur bedingt hilfreich. Bilder vergleichen und in Zeitungen wälzen ist mitunter hilfreicher - aber auch deutlich mühsamer. Man mus sich wirklich durchbeißen wenn man das zum ersten Mal in der Hand hat und nicht weiß was hier nicht stimmt.

Direkt zu Anfang gab es eine Nuß zu knacken. Ich wolte einfach nur mal eben die schon vor geraumer Zeit aufgebauten - und mit frischen Gummi besohlten - Räder montieren. Tschja, da ging es schon los.

A: die Achse war zu lang.

B: die Achse war umgeschweißt(!)

C: irgendwas stimmt mit der Nabe nicht






Oh hoppla, die ist aber deutlich länger als die Distanz zwischen den Gabelarmen

und hiervon habe ich auch zwei unterschiedliche


Auweia, der Unterschied ist ja riesig




Tja, grübel grübel und studier. Zuhause habe ich mal das Netz und besagte Zeitschriften durchforstet. Letztlich bin ich dann bei einem Teilehändler über etwas gestolpert. Es gibt zwei verschiedenen Vorderachsen für die KS und K Modelle und somit auch zwei verschiedene Aufnehmer/Nabenkörper. Die Gabel der KS 600 ist ja etwas breiter als meine 800er und hat eine innen zylindrisch aufgebaute Lagerbüchse, wärend die der 800er konisch ist. Also wieder zurück in die Halle und mal nachgeschaut ob die andere Büchse passen könnte. Und tatsächlich, die war konisch. Allerdings im für mich falschen Lagerkörper. 

Also hieß das folgendes: Passende Achse besorgen, neues Kugellager besorgen und die Büchsen umpressen auf den anderen Lagerkörper.

Das alleine hat schon ordentlich Zeit - und auch Geld - gekostet....


So, das ist der Nabenkörper mit der KS600 Lagerbüchse

und die muß samt Lager raus

ein langer Hebel und Hitze half bei lösen der Verschlußschraube

800er Büchse und neues Lager

Nachdem das Elend verbaut war ( ich hatte aufgrund von Allergieanfällen - kein Witz - wenig Lust zum fotografieren), macht ich mich über den Sattel her. Hier hatte ich drei Stück zur Auswahl - welche alle aber nicht paßten. Es war auch kein einziger KS600 Sattel dabei. Die haben nämlich ein besonderes Gestell was leider verdammt teuer ist - zum Glück finde ich das aber auch total häßlich und somit war der Verlustschmerz äußerst gering. Hier habe ich einfach alles verwurstet und umgeschweißt was ich hatte um einen ordentlichen Sattel zu erhalten. Ich orientierte mich dabei an der K800er und an der Nachkriegs KS, die hatte da nämlich auch einen "normalen" Federsattel.

Das war allerdings auch ein heftiges Gefummel und rumprobieren bis es gut paßte. Wieviel Zeit in so einen Sattel gehen kann - echt Wahnsinn. Biegen, drehen, schweißen, wieder durchtrennen, bohren, Büchsen bauen, anbauen, Sitzprobe, wieder demontieren, abändern, Teile vergleichen und so weiter, und so weiter....

Ah, geliebtes Chaos


Die Federn hatte ich neu bestellt, denn aus meinem Fundus paßte einfach garnix. Allerdings bekam ich zwei rechte Federn geliefert obwohl links und rechts bestellt. Sieht zwar doof aus, aber zum anprobieren reicht es natürlich in dem Falle.


So, noch schnell ein paar Halter an den Rahmen gekloppt und den ganzen Kram samt Lenker zusammengesteckt. Ich mußte unbedingt an dem Abend noch das rollende Grundgerüst "fertig" haben. Ich wollte eine Sitzprobe machen und mal die Linie begutachten. Ist im Freien immer noch was anderes als in der Halle auf dem Montagebock.




Schweinegeil. Das Rad muß noch rüberzentriert werden, aber ansonsten...schweinegeil









Tja, was soll ich sagen? Gefällt mir so richtig gut. Aber sooo richtig. *Lechz*

Sonntag, 22. Mai 2022

Bodenreform

Yes, beim 63er Schabentier ging es auch schön weiter. Die rostfrei Bodengruppe wurde auf Vordermann gebracht.

Und das bedeutet: demontieren, säubern, entrosten, ausbeulen, grundieren, lackieren....


Vorsichtig alles lösen

Junge, junge, ich bin der erste der hier nach dem Arbeiter im VW-Werk Hand anlegt.




Tsss, sogar die kleinen Federchen am Gaspedal sind noch dran


Das geht natürlich ins Alteisen



Die Schaltstange ist schön noch mit Draht gesichert





 
Nachdem alles was schraubbar war, enfernt wurde, ging es ans säubern und entlacken. Im Zentralrohr befand sich ziemlich viel Material, was auf ein Mäusenest hindeutete


Tja, und so war es auch. Die arme Maus hat hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Ist allerdings auch nicht jeder Ihrer Artgenossen vergönnt im Schlaf davonzugehen. Die Überreste habe ich natürlich nicht in die Mülltonne geworfen, sondern verbuddelt. Da kann ich nicht aus meiner Haut.


Ok, nachdem das gesäubert war, ging es dem Oberflächenrost und den Lackresten an den Kragen. Stundenlanges arbeiten mit der Flex und der Zopfbürste waren angesagt....
 

Was für eine Drecksarbeit. Da habe ich aber auch langsam keinen Bock mehr drauf.


Zwischenzeitlich erhielt der Camino auch seine Bremsleitung und konnte von dannen traben.


Dann wurde ein sonniger und warmer Tag abgewartet um alles in Grundierung zu tauchen.



 Und ein weiterer Tag für die Trocknung und noch einer um den Decklack aufzutragen. Paßte vom Wetter zum Glück.






Sieht schon geil aus.