Mittwoch, 24. November 2021

Die eigenen sind die Besten

Was für Witze gilt, gilt auch für Fehler die man macht. Hier auf dem Blog sind sie mannigfaltig nachzulesen (die Fehler) und für Nachschub wird gesorgt.

Sie erinnern sich, das ich anmerkte das es beim schalten Probleme gab, ja? Gut.

Dann paßt mal auf:


Bevor ich das Getriebe ausbauen wollte, besorgte ich mir einen (tasächlich günstigen) Ersatz. Somit hatte ich ein Ersatzteillager, oder gar etwas was sich direkt tauschen ließe. Zumindestens hatte ich aber ein Studienobjekt direkt in der Hand um mal zu kapieren was da jetzt so los sein kann. Denn das Werkstatthandbuch alleine ist oftmals nicht genug um hinter ein Problem zu steigen.

nicht ganz komplett, aber die wichtigsten Sachen sind da

Um das Getriebe auszubauen muß Gott sei dank nicht wieder der Motor raus. Es "reicht" nur den Innenraum zu zerlegen ^^

das ganze Teppichgeraffel muß raus

und nach dem lösen von 70 Schrauben und dem Schalthebel kann auch schon der Getriebetunnel abgenommen werden

Und dann geht es los. Das Kardangelenk muß abgeschraubt werden, um die Kardanwelle nach hinten zu schieben, damit Platz ist. Getriebe von unten mittels Wagenheber stützen und dann die Verschraubung vom Lagerbock lösen. Die Tachowelle wurde auch aus ihrem Sitz gelöst und dabei stellte ich schon fest, das sie nicht (wie fälschlich angenommen) defekt ist. Hmmm, dann wäre ja der Antrieb im Mors (das hatte ich gaaaaanz heimlich befürchtet).

Aaaaber dann:

Hmm? Was baumelt denn da auf der Wel....

Och nö

Weia

Tschja, das ist natürlich nicht richtig

Nun, dies ist die Ursache. Die Nutmutter hatte sich gelöst. Offenbar hatte ich sie nicht fest genug angezogen oder es gar vergessen. Ich weiß es nicht mehr. Eigentlich gehört hier auch eine Bechersicherung noch dahinter - laut Ersatzteilbuch - aber die habe ich in meinem Fundus nicht und auch auf den alten Bildern der Demontage ist sie nicht zu sehen. War wohl schon lange vergessen.

Tschja, das ist natürlich strunzdämlich. Da habe ich aber stramm gepennt. Egal ob ich da abgelenkt wurde, oder viel Zeit zwischen Aus- und Einbau lag, das zählt nicht. Man muß alles nochmal kontrollieren, auch den eigenen Kram. 

Dadurch, das die Nutmutter lose auf der Welle baumelte, war die Hauptwelle nicht mehr fest im Gehäuse und bewegte sich lustig hin und her. Somit war auch der normalerweise geklemmte Tachowellenantrieb lose und übertrug keine Kraft mehr. Tada!

Flüssige Schraubensicherung und ordentlich Drehmoment werden die Mutter nun aber an ihrem Platz lassen. Danach ließ sich das Räderwerk auch wieder schön drehen und exakt führen. Ich denke das war es und lege es jetzt darauf an, daß das Getriebe dadurch keinen großen Schaden nahm. Sollte es doch jammern, dann kann ich es immer noch ausbauen.


Alter Schwede, das war ja mal wieder...pffff.




Montag, 22. November 2021

Ernsthaft?


Als ich den Wagen vor knapp 15 Jahren ausgrub und wieder soweit herrichtete, das damit wieder gefahren werden kann, hatten wir am Motor nur das rudimentärste gemacht. 
Reinigen, neue Dichtungen rein, Abfahrt. 
Der Motor war zu diesem Zeitpunkt schon ein Todeskandidat, aber er lief. Er lief sogar so gut, das er sich noch knappe 40.000 km durch den Alltag schob, bevor die Kolbenringe sich einen eigenen Weg nach oben suchten.
Diese Kilometerleistung haben die letzten beiden Motoren noch nicht mal im Ansatz geschafft, und zwar so garnicht.

Der letzte (originale) Motor einmal keine 3000 km und nach der Nachbesserung gerade mal 1800!!
Da Fuck?

Was ist da los? Was darf sich hier eigentlich alles Fachbetrieb schimpfen?

Was haben wir denn da noch so gefunden, hmmmm?
Kurz und schmerzlos: die Ventil dichten nicht ab, da sie nicht im selben Winkel gefräßt sind wie der Sitz. Offenbar wurden sie garnicht bearbeitet/angepaßt!
 
Kann das sein? Kann das wirklich sein? 
Und ich hatte beim prüfen zum Glück ein paar Profis dabei die sich das genau ansahen. Die haben nur mit dem Kopf geschüttelt.
Pfusch. Punkt.
Eigentlich kann ich dankbar sein das die Zylinderkopfdichtung so scheiße war und schnell den Geist aufgab, denn sonst wäre mit der Mist bald um die Ohren geflogen.


Ist doch geil was man so für sein Geld bekommt.

Naja, zumindestens bekommt man gescheites Werkzeug wenn man will. Hier ist so eines:

Ein schöner Ventilfederspanner


Der ist perfekt für die Nummer hier. Ansonsten hätte nämlich der Vergaser, Brücke und Krümmer demontiert werden müssen


schnippschnapp

Tja, das sieht ja seltsam aus. Nicht dicht, oder was?...wußte ich ja schon. Duckverlusttest, Sie vertehen?


Nun, Hoffnung ist ja bekanntlich die Weide auf der die Narren grasen - also hoffte ich mal das es mit dem einschleifen der Ventile getan sei. Die sind ja noch nicht mal 5000km alt. Kann ja nicht so schlimm sein. Ventilspiel war übrigens korrekt, dies hatte ich zuvor nochmal geprüft.



Tja, brachte aber nix. Das Tragbild ist ´ne Katastrophe

Wie es dazu gekommen ist? Dies wird sich nicht herausfinden lassen, da es eine Menge Ausreden  geben wird und ich auch wenig Interesse daran hege, da nochmal Schritte einzuleiten. Warum sollte ich die nochmal etwas nachbessern lassen? Kommt ja offenschtlich nix bei rum.

Also wird ein anderer Betrieb sich über die Ventile hermachen dürfen (Prüfen und ggf. nachschleifen) oder ich mache es selber. Mal sehen.


Mittwoch, 17. November 2021

Bräsig

 Genau so sieht es da draußen jeden Tag aus - bloß in schwarz und silber:

 


 

source: justacarguy


Montag, 15. November 2021

"Der Wagen macht die Halle doch erst gemütlich..."

Na, was kommt alle Jahre wieder? Richtig, das Christkind, der Osterhase, eine Steuererhöhung und der Winterzwangsaufenthalt vom 170er in der Halle.     

Da sich der Motorlauf weiter verschlechterte machte es keinen Sinn noch länger zu warten. Rein in die Halle und wieder runter mit dem Kopf. Mittlerweile geht mir das leichter von der Hand als zu tanken.

Zuvor gab es aber noch eine Hürde zu bewältigen: Es war Samstag.

Dies bedeutet leider, das man (also ich) in der Regel kaum dazu kommt an der eigenen Karre was zu machen. Hinz und Kunz schauen permanent vorbei und es wird immer irgendwas von links nach rechts geschoben oder es wird eine helfende Hand benötigt ect. Das ist nicht immer schön - zumindestens nicht wenn man mehr machen möchte außer Kaffee trinken. Selbstverständlich bleibt man von aufbauenden Gemeinheiten auch nicht verschohnt, denn das die Karre halbzerlegt in der Halle rumliegt, ist für alle ja schon normal. Manch einer dachte gar es wäre Deko. Und ohne den wäre die Halle ja auch nicht so gemütlich, das müsse ich schon zugeben.

Hihi...

Nun, als die meißten Witzbolde sich getrollt hatten um ihren freien Samstag zu einem glücklichen Ende zu führen, fing für uns übriggebliebene Figuren das Elend an.

Persönlich hätte ich es dabei belassen den Eimer in die Ecke zu stellen und mich zu grämen. Das beistehende Fußvolk (zwei an der Zahl) war aber noch frisch und voller Tatendrang.


Na gut.

erstmal Wasser lassen


 

dann wurde das ganze Geraffel entfernt was den Zugriff verhindert
 
umsichtig wie ich bin, hatte ich schon Ersatz besorgt
 

hier der umgedrehte Zylinderkopf mit der angeklebten (!) Dichtung. Schön zu sehen wo sie durchbließ

Das die die Kopfdichtung mit Dichtmasse(!) eingesetzt wurde, läßt schon aufhorchen. Da hat man der doch recht primitiv hergestellten Dichtung alleine nicht über den Weg getraut. Zurecht wie man sieht. Totaler Müll. Keine Ahnung wo die diese herhaben.

Schöner ward es eine Etage tiefer aber auch nicht:

der hinzugezogene Ingenieur (kein Witz) ist skeptisch

ganz schön klebrig


 
 
Tschjaaaa....also an den Zylindern an denen die Dichtung dem Wasser Einlass gewährte, ist schon  zu sehen das dort auch mal Wasser stand - ein bissel, aber dennoch zu sehen. Der Brennraum selber ist rußig, aber eher klebrig. Könnte von der schlechten Verbrennung aufgrund der Wasserbeimischung herrühren + der Rückstände natürlich. Auch nicht schön sind die Hohnspuren. Diese sind schon ganz schön grob und zudem ließ man die Hohnmaschine im oberen Bereich auslaufen und nicht außerhalb der Zylinder. Dies führt zu einem horizontalen Schleifbild. Dies ist nun wohl nicht ganz tragisch, aber handwerklich doch zumindestens fragwürdig.

Das war dann erstmal genug für unser aller Samstag Abend.

Mehr demnächst....