Freitag, 25. September 2020

Ein anderer Alltag?

Die Dinge ändern sich. Eine Binsenweisheit fürwahr, aber dennoch nicht ohne Gültigkeit.

Die Leute werden alt, oder ihre Leben ändern sich und es werden Anpassungen getätigt. Die Einen bekommen Kinder  - und sofort muß die Karre weg, die Anderen werden müde - und sofort muß die Karre weg, die anderen Anderen werden wunderlich -  und sofort muß die Karre weg...usw.

Gibt immer Gründe, selten nachvollziehbar (für mich selbstredend) aber trotzdem werden sie angeführt.

Aber sowas macht vor mir ja nun auch nicht Halt. Mein Alltag schaut ebenfalls anders aus als noch vor 5 Jahren. Vor allem ändert sich auch meine Sicht auf die Dinge und natürlich auch im Hinblick auf meine motorisierten Untersätze.

Neinnein, keine Sorge, ich gedenke nicht mir ein modernes Geschwür anzulachen! DAS habe ich schon hinlänglich ausgeführt das dies nicht in Frage kommt. Gott bewahrte, Nein!

Herrgott ich wüßte garnicht was mich dazu treiben sollte? 

Derzeit habe ich als Beispiel hier einen 124 Kombi mit Dreilitersechszylinderautomatik vor der Türe stehen, welche ich für einen Freund mal durchsehen soll. Darf ich natürlich mit rumfahren wenn ich will. 

Mache ich aber nicht. 

Selbst wenn es regnet fahre ich lieber mit dem Krad als mit dem langweiligen Kack. Und das Ding ist ja schon "alt", aber fährt sich als wäre man auf den weg zu einer Beerdigung - und alles was danach kam wurde immer schlimmer.

Bäh.

 

Äh, waswollteichnochgleichsagen...?... Achso ja, 

Nun fahre ich recht viel durch die Gegend und natürlich bringt das auch Verschleiß mit sich. Die Kräder haben auch immer wieder erheblichen Wartungsbedarf - das jüngste hat nun auch mal eben fast 45 Jahre auf dem Buckel und die 100.000er Kilometergrenze stramm gerissen, da kommt sowas nunmal vor. Dennoch sind sie uneingeschränkt alltagstauglich. Was ja auch von meiner kleinen Zündapp zu sagen ist. Schnauft seit 20 Jahren brav durch alle Wetter neben mir her. 

Also von der Kräderfront eigentlich kein Handlungsbedarf zu vermelden.

Da sieht die Großwetterlage bei der Fahrzeugfront allerdings doch schon anders aus.

Der Transit ist natürlich auch was für jeden Tag - aber es ist halt ein Transporter und denn wollte ich auch nur nehmen wenn es was zu transportieren gibt. Der ist einfach ein kleiner LKW und jeden Tag geht mir das etwas auf den Kecks. Da ist ein normales Auto schon angenehmer - finde ich.

Tja, und der 170er? Hmmm, was soll ich dazu sagen? Bisher glänzt er ja durch ständige Motorschäden.

Nun möchte ich nicht ungerecht sein. Der originale Motor war einfach verschlissen und der neu gemachte wurde vom Motorenbauer zerstümpert. Das kann ich dem Hobel jetzt nicht so richtig anlasten. So richtig konnte er seine Tauglichkeit halt noch nicht unter Beweis stellen.

Dennoch steht die Frage im Raum, ob dieser Wagen für den Alltag geeignet ist welchen ich so bestreite. Die Karre marschiert auf die 70 Jahr zu und ist für ein gänzlich anderes Umfeld gebaut. Vielleicht mute ich ihm auch zuviel zu? Der bekommt bei mir im Jahr soviel zu tun, was er es früher in einem Jahrzehnt schaffen mußte. Dies gilt es für mich dann doch mal zu durchdenken. Die Ersatzteillage ist ganz Okay für einen Oldtimer. Aber weit entfernt von praktisch für ein Auto das täglich geschrubbt wird. Stehenlassen kannste den Eimer auch nicht überall.

Letztlich wäre es durchaus schlauer, wenn ich für den Alltag ein ehemaliges Massenprodukt zulegen würde. Dies hat sehr viele Vorteile: Ersatzteile zuhauf, schnell verfügbare Reproteile und am Besten noch grobe Technik für problemlosen Alltagsbetrieb.

Der geneigte Leser hat sicherlich schon bemerkt das seeeehr viele alte (bis Ende 70er) Autos  aus europäischer Produktion bei diesen Eckdaten rausfallen. Ein paar Engländer und Schweden bleiben in dieser Auflistung noch stehen. Die luftgekühlten VW´s sind bei mir mittlerweile raus. Da würde ich nur noch den Kübel mal wieder haben wollen.  

Aber ansonsten schiele ich da doch heftig nach den US-Schlitten. 

Robust und die Ersatzteillage ist grandios (wenn man sich nicht irgendeine Pretiose an Land zieht) . Ich habe kein Interesse daran wegen einer Banalität wie einem HBZ, einer Wasserpumpe, ein Heizungsventil einem Rücklicht oder sonstigem Kleinkram wochenlang auf die Suche zu gehen. Kann man ja mit einem Oldie machen der so als Sonntagsspaß fungiert. Aber das ist bei mir einfach nicht das Thema. Doof dabei ist leider, das für mich auch ein Alltagsauto einen gewissen Pfiff haben muß. Ich muß das Ding sehen und denken: Was für ein geiles Auto!  

DAS habe ich beim 170er definitiv!

Da muß wohl erstmal einer kommen der es besser kann, damit ich da schwach werde.



 


Dienstag, 22. September 2020

Schaltwege

Es ist Feierabend. Endlich. Ich schwinge mich aufs Krad und mache mich auf den Weg nach Hause. Duschen, Essen, ausspannen. Oh ja.

Auf halben Weg werden die Schaltvorgänge aber immer schlechter, ich bekomme nahezu keinen mehr geräuschfrei hin (unsynchronisiert, sie wissen schon). Mein fluchen darüber hat mittlerweile aber auch eine ähnliche Lautstärke entwickelt. Mir kommt gerade so der Gedanke, ob dies nicht doch schon eher ein mechanisches Problem sein muß, denn ein geistiges - also das Schalten und nicht das Schreien - als es schon passiert:

Beim runterschalten (in diesem Falle heißt das am Hebel ziehen) gibt der Hebel gummiartig nach. Ach du Kacke, was´n nu?

OkOkOk, Anhalte und nachsehen. Auweia, der Hebel ist in Höhe des Schaltauges mal eben gebrochen. Er hängt quasi nur am seidenen Faden. 

Boar eh!

Und jezz? Also abholen lasse ich mich jetzt nicht, sondern schalte halt eine Etage tiefer - das hat dann nicht sooo geschmeidig geklappt aber zumindestens brachte es mich zeitnah Heim.

Am nächsten Tag wurde das Gerümpel dann ausgebaut und geschweißt. Die Gelegenheit nutzte ich auch um direkt mal die Schaltung sauber einzustellen - war auch mal wieder nötig.


schnell zugefummelt

 
und wieder an seinen Platz