Mittwoch, 29. Juli 2020

Lernen aus Erfahrung

Man lernt nie aus.
Dieser alte Spruch dürfte wohl niemals an Gültigkeit verlieren. Ich bin zB. bei dem Getriebe des 170ers davon ausgegangen, das ich es ordentlich abgedichtet hatte. Das war aber nicht der Fall, denn es fand sich immer wieder eine stetige Ölansammlung unterhalb des Gehäuses wieder. Dann hatte ich das Getriebe beim letzten Motortausch (*seufz*) nochmals abgedichtet, aber das war offensichtlich nicht sauber genug und der Ölverlust blieb.
Jetzt ist es nicht so spaßig das Getriebe aus dem Wagen rauszufummeln, aber "dank" der erneuten Motordesastergeschichte, liegt es jetzt willig in der Halle rum.
Also nochmal:

Öl raus und Deckel ab

mittlerweile sehe ich das mit der Dichtmasse anders. Diese kommt ab und auch nicht mehr neu drauf

hinteren Deckel sehr sauber gemacht und leicht geplant. Nun mußte eine neue Dichtung her

ganz dünn Fett auf die Dichtflächen streichen...

...und zu Papier bringen.

Noch die Löcher ausstanzen, ausschneiden,


Fertig
Aber eigentlich war der hintere Deckel dicht. Das konnte ich beim Ausbeuen schon sehen das hier die Ursache nicht lag. Ein Riß war im Guß (Leichtmetall) auch nicht zu sehen. Dennoch kam aus der Ecke Öl.
Aber irgendwie hatte ich wohl die letzten male ein Brett vor, oder ein Loch im Kopf. Anders kann ich mir nicht erklären warum ich die offene Stelle neben dem Deckel bisher wegignoriert hatte.

In der Gehäusefläche auf welcher der hintere Deckel aufliegt, ist eine Bohrung und in jehner steckt die Welle vom Rückwärtsgang drin. Es war auch deutlich die Büchse zu sehen in der das lief - und natürlich auch Öl war zu erkennen. Alles feucht. In die Welle war ein Gewinde eingeschnitten. Hmmmm, also ich hatte da noch niemals eine Schraube herausgedreht. Es war auch gut zu erkennen das an dieser Stelle schon sehr lange keine mehr saß.
Pfff, sollte das so sein?
Das WHB gab leider nix darüber her. Aber es war offensichtlich das hier Öl austrat.
Das Gewinde hatte sicherlich die Funktion um dort einen Abzieher einzudrehen damit die Welle ausgezogen werden kann im Reparaturfalle.
Aber vielleicht gehört hier auch noch was drauf?
Es gab auch einen Absatz zu Gehäuse der Perfekt für eine Schraube mit Dichtring wäre....also habe ich das einfach mal gemacht.
Papierdichtung und saugend passende Druckscheibe zu erstellen war noch ein leichtes, aber eine passende Schraube zu finden war nicht erfolgreich. Alle Köpfe waren zu hoch, den wenn der Hinter Deckel aufgesetzt wird, ist sehr wenig Platz daneben.
Also würde der Schleifbock bemüht bis es paßte. Noch schön brüniert und alles mit etwas Dichtmasse eingebaut.



Das sieht garnicht so verkehrt aus.

Deckel paßt auch

Öl eingefüllt und mal ein paar Tage stehen lassen.
Vorsorglich hatte ich noch die Ölablaßschraube mit flüssiger Rohrgewindedichtung verarztet, denn so superdicht ist das Gewinde auch nicht mehr.
jetzt sollte es gut sein.

Nö.

Nach ein paar Tagen kam ich wieder in die Halle, und unter dem Getriebe sammelte sich wieder etwas Öl. Durchaus viel weniger als zuvor, aber dennoch zuviel.
Nun konnte ich es aber lokalisieren. Es läuft zwischen Gehäuse und Glocke heraus. Nun gut, da war ich tatsächlich noch nie dran!

Dann wird es wohl Zeit....

Dienstag, 28. Juli 2020

Es werde Licht...

...damit ich messen kann.
Ein Freund hat mir ein Scheinwerfereinstellgerät zugeschanzt. Endlich. Sowas wollte ich schon länger mal haben.

 Es ist ein HELLA SEG 19 aus dem Jahr 1963.


Tonnenschwer ist das


wie im U-Boot


Strom aus Kohle

Natürlich hatten wir wärend der Rückfahrt aus dem Harz immer wieder mal angehalten und an der Elektrik gefummelt. Aber es war ersichtlich das es die Kohlen waren - oder zumindestens der Verdacht lag sehr nahe.
Eine der Kohlen hatte sich nämlich in ihrem Sitz verkantet und ließ sich von der Feder immer nur kurz dazu überreden ordentlich aufzuliegen. Das war wohl schon länger so, aber erst mit dem neuen (der alte war wirklich üm) Anker trat halt ein schleichendes Problem auf.



Da haben wir das Geraffel. Im Bauteil links stecken die Kohlen normalerweise

Nach dem durchmessen war der Anker als Verdächtiger entlastet. Hier war alles OK

der Ersatz war nicht nötig

die Verengung mit der Feile zu glätten brachte schonmal sehr viel

aber es half nicht genug

laut Buch war eine Kohle schon zu kurz

Nä, reicht nicht
 Gut, also neue Kohlen bestellt, eingebaut und Tadaaa: voller Saft

...erstmal....


Montag, 27. Juli 2020

Rumharzen

Diverse Treffen sind dank der allgemeinen Hysterie ja dieses Jahr bekanntlich ausgefallen. Trotzdem möchte man Freunde treffen und weiterhin olles Zeug sehen.
Deswegen schwangen wir uns auf die Kräder und haben uns in den Harz begeben um genau das zu erledigen.
Erst war ja der Plan wenigstens die Hinfahrt über die Autobahn zu bestreiten, um nicht so ultraspät dort aufzuschlagen, aber da sich unerwarteterweise doch der Tag der Abreise als arbeitsfreier Tag entpuppte, schlugen wir die Überlandroute ein.
Tja, gute Idee - bloß klappen muß die auch.
Also nach Karte zu fahren mithilfe einzelner Hauptpunkte hat nicht so gut geklappt, da es natürlich nicht so unbedingt zu den Wegweisern paßte und das ständige auf die Karte glotzen doch tierisch nervte sowie Zeit kostete.
Ok, zudem kamen wir teilweise in ländlich Bereich welche so dermaßen häßlich waren (der touristische Teil des Sauerlandes sei hier deutlich hervorgehoben) das es echt nicht viel Spaß machte. Dazwischen aber gab es immer wieder Etappen die so geil daherkamen, daß man es kaum glauben mochte.

Es wurde Zeit für eine kleine Kaffeepause um den Rest der Route zu beratschlagen.




als Rastplatz wählten wir dieses verlassene Gehöft im Ort
 Da wir schon einen erklekliche Zeitraum unterwegs waren, aber dem Ziel nicht so furchtbar nah kamen, mußte die Kriegslist geändert werden. Vorsorglich hatte die Frau schonmal ihr überaltetes Navigationsgerät dabeigehabt. Dies wird zwar schon lange nicht mehr vom Hersteller unterstützt, hat aber eine fantastische "schönste Route Option" welche immer noch hervorragend funktioniert. Da wir uns auf dieser Fahrt sicherlich nicht abnerven lassen wollten - und natürlich galt es das Ziel im Harz noch im Tageslicht zu erreichen - wurde das Gerät für den Rest der Fahrt rangezogen.
Dies war eine gute Entscheidung. Danach ward das fahren flüssiger, die Landschaft zu bestaunen sowie die Straßenverläufe zu genießen entwickelte sich zu einer Wohltat.
Oft hielten wir dann aber auch nicht mehr an und somit waren die Eindrücke nur etwas für die Erinnerung, denn zum Fotos knipsen kamen wir nicht mehr wirklich.
Es lief zu gut und das fahren war eine Freude.

Gut, da haben wir dann doch nochmal angehalten



Nachdem der Kohldampf auch deutlich an die Pforte klopfte und der Allerwerteste ebenfalls mit Protest ob seiner Behandlung sich zu Wort meldete, war es auch echt mal gut anzukommen. Ich weiß es jetzt nicht mehr genau, aber die ganze Landstraßengurkerei hat letztlich über acht Stunden gedauert - und das für gerade mal etwas über 300 Kilometer.
Naja, egal es hat sich angefühlt wie 1000 und das zählt ja am Ende für uns.
Jetzt hatten wir auch das Gefühl weit weg zu sein.






der Gastgeber hat extra für uns auch seinen Haufen reaktiviert

Wir wurden auch schon freudig erwartet und noch nicht ganz vom Mopet runter und schon hatten wir Kaltgetränke in der Hand.
Dann wurde der Grill angeworfen und Gas gegeben.
Geil.

zwischendurch hatte ich noch die Gelegenheit für ein paar Aufnahmen
















den Smoker haben wir diesmal leider nicht ausprobiert





Hoppla! Wasndas?




 Der blanke Wahnsinn was es bei denen alles zu bestaunen gibt. Aber Fragen mußten bis zum nächsten Morgen warten, denn die Feierlichkeiten riefen und wir gaben uns alle dem Suff hin.

Nach einem opulenten Frühstück ging es wieder auf die Räder, denn wir wollten uns ein Haus in der "Nähe" ansehen, welches event. zum Verkauf stand. Gucken kost ja nix, nech?
Zuvor mußten aber die Rösser noch gepflegt werden. Die XS benötigte einen guten Schluck Öl und die Monster machte gestern mit einer undichten Kupplung auf sich aufmerksam










Ist Ihnen der Herr mit der Armbinde aufgefallen? Ja? Ist ihnen die Triumph mit der krummen Gabel aufgefallen?


wo es was zu schrauben gibt, da gibt es auch was zu gucken...


...und mitanfassen am Ende auch noch. Viel Flüssigkeit war aber auch nicht mehr drin




Nun, dieser Defekt  ließ sich vor Ort nicht beheben, aber mit Nachkippen reichte es völlig um damit bis nach Hause zu kommen. Zuvor aber ging es wieder auf die Bahn.
Drei Kräder und eine voll besetzte S-Klasse als Überlandkonvoi.
Die Jungs hatten natürlich feine Ortskenntnisse, weswegen wir über Sträßchen und durch Dörfer gurkten bei denen wir aus dem Staunen nicht mehr rauskamen.
Sowas schönes.

Vor Ort wo es das Haus zu besehen gab, hielten wir dann auch zu einer kleinen Rast und berieten über das weitere vorgehen. Mir fiel auf dem Hinweg mittten in den Feldern so eine alte Fabrik ins Auge. Da wollte ich hin.


ich habe tatsächlich keinen ganzes Bild von der Kirche





Ja, das Haus war schön, aber die Rahmenbedingungen nicht. Also direkt zum deutlich interessanteren Objekt:






die Herren hatten natürlich wieder was zum spielen dabei



Das Gelände war affengeil! Mitten im Nix, an einem Fluß gebaut. Es war ein altes Wasserkraftwerk. Nicht hoffnungslos zerstört, aber kurz davor. Sowas hätte ich vor 15 Jahren sicherlich ernsthaft in Angriff genommen, aber auch ich bin nicht mehr der jüngste und habe es somit liebert nur betrachtet und taggeträumt. Dabei viel ich auch fast in eine Grube, möchte ich sagen.
Es war ein Schacht draußen in der Wiese vor dem Gebäude. 40x40cm und mit Dreck gefüllt.
Auf diesem Dreck (ca. 50cm tief vom Bodenniveau) lag eine Maus. Ohjeh, ich dachte sie wäre tot, pfiff aber aus Gewohnheit durch die Zähne um sicher zu sein. Dabei zuckte sie aber!
Hoppla, da ist ja noch leben in der Bude. Also bückte ich mich rüber und wollte sie da rausholen. Dabei merkte ich das das gar kein Dreck war in dem Schacht. Das war einfach Brackwasser mit viel Laub und kompostartigem Gezeugs darauf. Es gab bei jeder Bewegung nach.
Kein Wunder das der kleine Scheißer da nicht mehr rauskam. Wer weiß wie lange der das schon vergeblich probiert hatte. So kalt und fix und fertig wie er war, vermutlich eine Ewigkeit.

 Na, da hatten wir alle doch direkt eine tolle Aufgabe. Trocknen und warm machen.


So oarm
Irgendwann war die Maus auch wieder halbwegs fit und ich setzte sie weiter entfernt im schützenden und nahrungsreichen Unterholz aus, auf das sie sich erholen möge. Danach bin ich wieder zu dem Schacht und wollte ein Brett reinstecken damit es anderen Tieren erspart bleibt so zu verrecken.
Dabei wurde mir aber heiß und Kalt! Als ich ein gut zwei Meter langes Brett dort reinschob, versank es komplett darin!
Ach du Scheiße, das ist ja richtig tief! Und ich wäre da vorhin ja fast reingestolpert.
Nicht auszudenken!
Ich habe letztlich alles vollgestopft bis es recht fest war und dann noch eine paar Bretter draufgelegt. Nicht auszudenken was passiert wenn da mal einer reinfällt. Den findet hier doch keine Sau mehr.

Wir begaben uns dann wieder auf den Rückweg, denn der Tag neigte sich schon wieder dem Ende zu und das rief doch schon wieder nach grillen und Bier.

Aber da es nach der Ankunft doch noch ein Zeitfenster gab, stopften wir dies mit Trekkerfahren.






es ging bergauf und es durfte geschufftet werden


mehr Cabrio geht nicht

viel mehr Spaß wohl auch nicht

auf so einer langgezogenen Steigung merkt man jedes halbe PS weniger




ab in den Wald






raus auf die Felder ins natürliche Geläuf






Das war super! Eine schöne Freilufttour mit abschließendem beisammensein und Bombenaussicht

 





Tjaaaa, und nach der Rückfahrt, welche ich am Steuer saß, war natürlich mein Kumpel in Verkauf- und ich in Kauflaune. Aber nicht der grüne oder blaue Trecker waren im Fokus (und eh nicht zu veräußern), sondern das kleine häßliche Entlein welches halb verrammelt im verfallenden Haus sein Dasein fristet.
Die rote Verkleidung stimmt nicht ansatzweise, denn sie gehört nicht auf den Schlepper. Eigentlich hat der so gut wie keine. Zudem ist sie gute 40 Jahre jünger als der Rest

Verkaufsgespräche



Der Klene steht nun auch schon seit ein paar Jahren unbewegt darin herum, aber ein Versuch kann ja nicht schaden.


hat ja auch eine Kurbel zur Not


Handgas was hochsetzen,

Dekompressionshebel ziehen...


...und anwerfen, Fertig! So geil
Achso, habe ich genommen natürlich. Es ist ein "STOCK" von 1935. 
Mußte einfach sein.

Dies war übrigens meine Schlafstätte

Aufgrund meiner deutlichen nächtlichen "Aussprache" wurde ich separiert,...

...was ich aber tatsächlich sehr genoß!






lol

Der Abend wurde dann auch noch sehr fröhlich und des Nachst fingen wir dann auch noch an mit dem Bagger rumzuspielen, welcher seit kurzem auch im Fundus steht. Hatte bisher sein Arbeitsleben damit verbracht Gräber auszuheben, aber für Haus und Garten ist er auch vorzüglich geeignet.








Aber die Zeit vergeht ja wie im Fluge wenn es an Langeweile mangelt und somit wurde es Zeit wieder nach Hause zurückzufahren.
Nach gut einer Stunde bemerkte ich das sich die Stromzufuhr stark schwächelte. Das kann ja jetzt nicht wahr sein.
Ausgerechnet.
Kann die Karre damit nicht noch einen Tag warten? Ich fahre die Kiste jeden Tag und das auch nicht mal eben um die Ecke. Die letzten Tage fuhren wir auch richtig viel durch die Gegend. Es ist manchmal zum Haare raufen.
Ersatzregler war dabei, aber der war es nicht. Also Lima oder Kohlen. Die Lima kam kürzlich erst neu - die Kohlen nicht.
Ohne Licht reichte es dann aber wenigstens zum fahren.

Eine Sache noch am Rande. Die Rückfahrt war superschön und Landschaftlich richtig toll. Nur einmal sind wir wegen eines Hängers im Navi falsch gefahren und kamen an so einem Windpark raus.
Ich habe bisher immer nur vor so einem einzelnen dieser religiös verehrten Landschaftsverschandler gestanden, aber noch nie in so einem Park.
Leute, ich kann jeden verstehen der gegen sowas in seiner Nähe protestiert. Man muß Hörkrank sein um sowas neben seiner Bude stehen haben zu wollen.
Die Scheiße ist mal richtig laut. Eines ist ja schon schwer zu ertragen, aber zwei, drei Stück nebeneinander sind echt die Pest. Da ist ja eine Flughafen beinahe schön beruhigend gegen. Der blanke Wahnsinn. Wer das nicht glaubt kann sich gerne mal eine Nacht mit dem Zelt in die Nähe von sowas legen.
1000 Meter Abstand? Viel Spaß.