Montag, 29. Februar 2016

"Der Pferd hat Vier Beiner...

...Fehlt dem einer, dann umfallt."
Naja, nicht ganz, aber fast so schön.




Mir wird im Bekanntenkreis ein, sagen wir mal leicht "sorgloser Fahrstil" unterstellt. Damit ist nicht wüste Raserei (mit Motorleistungen von 7,5 und 17 PS auch schwer zu machen) , sondern wohl eher das z.B. hinnehmen von kratzenden Fußrasten (wofür man ja keineswegs schnell unterwegs sein muß) gemeint.

Und wer jetzt die Bilder sieht, denkt falsch. Weder unangepaßte Geschwindigkeit noch Reifglätte war der Grund.
Ja, die Yamaha hat einen Abflug gemacht.
Und ich, in Treue fest, bin mit leichtem Abstand hinterher gerutscht. Zwar nur gut zwei Meter, aber dafür wurde sie -  dank der Gleitreibung ihrer Metallteile - noch mit Schwung vom Hang in Empfang genommen.

Die Strecke auf der wir unterwegs waren, ist sehr schön zu fahren. Aber auch recht heikel, da unübersichtlich, enge Kurven, Licht und Schatte im wechsel, Senken, Nässe ect.
Ich war auch noch nicht lange unterwegs. Zu früher Morgenstund war noch alles kalt: Straße, Luft, Öl und Mensch.
Als Tier mit leichtem Verständnis für Technik, war ich bemüht den Motor nur im unteren Drittel marschieren zu lassen, damit er in Ruhe warm werden konnte. Von den Reifen mal abgesehen.

So, trotzdem hat es mich erwischt. Und das kam so:
Kurz vor der Stelle an welcher ich stürzte, geht es nach einer Rechtskurve stark bergab. Ich schloß das Gas um im Schiebebetrieb auf die nächste Kurve zuzusteuern. Als ich das Gas schloß, gab es ein leichtes Knacken zu vermelden. Nicht deutlich genug um in meine Bewußtseinsebene zu gelangen - oder ich schob es auf die kürzlich gemachte Gabel. Das weiß ich nicht mehr. Jedenfalls bin ich darauf nicht eingegangen, da es nicht gegenwärtig genug war. Gehört hatte ich es ja nicht, sondern "nur" gespürt.
Als ich in die Kurve einbiegen wollte, legte ich das Gas leicht an - und da brach mir der Gasgriff ab!
Meine rechte Hand war natürlich samt Griff sofort vom Lenker gerutscht und mit der linken Hand drückte mein ganzes Gewicht auf das Lenkerende.
Da lag ich natürlich sofort auf der Schnauze.
Gottlob war ich echt nicht schnell unterwegs.

Tschja, die XS rutschte linksseitig in den Hang und blieb dort kopfüber(!) liegen. Sofort lief Öl und Benzin aus und ich habe mich schnell aufgerappelt und sie aufgerichtet. Ein Hoch auf ihr geringes Gewicht.
Schade, denn das wäre eigentlich ein Foto wert gewesen. ^^
Also habe ich das weidwunde Pferdchen erstmal aus dieser Kurve rausgeschoben, denn dort wollte ich nicht stehen bleiben.

Den abgebrochenen Gasgriff hatte ich immer noch in der Hand. Und mir wurde jetzt auch gewahr, daß ich so hier nicht mehr weg komme. Ok, die Schaltung war krumm, das Lampengehäuse gebrochen, der Lenker Krumm und der Spiegel geborsten. Eigentlich halb so wild. Aber der fehlende Drehgriff ist dann doch eher Arsch.

Aber ich war ja nicht weit weg von der Frau und die wurde auch prompt angerufen.
Nach einer kleinen Wartezeit kam sie auch mit Werkzeug (ich hatte jaaaanix dabei) und einem Drehgriff von ihrer Suzuki zur Hilfe geeilt.
Nach diversen Anpassungsarbeiten und klammen Pfoten ( es war echt kalt in der Senke) hat es dann auch gut funktioniert und ich konnte den Weg in die Halle fortsetzen.

Was bleibt ist ein mulmiges Gefühl.
Der Kunststoff des Drehgriffes war sehr spröde, wie man an den Resten erkennen kann. Natürlich ist er jetzt auch schon 40 Jahre alt. Der altert ja auch.
Nach diesem Erlebnis werde ich mich mal nach einer Alternative umsehen.
Entweder einen neuen Drehgriff, oder was aus Metall.

Nochmal Glück gehabt.





Nain! Die Delle im Tank ist uralt. War schon beim Kauf drin. Außerdem hat sie links gelegen.

Hier der Übeltäter




Dienstag, 23. Februar 2016

Binnenschiffahrt

Dem Fahrwerk der XS wurde nun notgedrungen mal auf den weichen Fahrwerkszahn gefühlt. Die Stoßdämpfer hinten wurden vor geraumer Zeit schon getauscht (Bericht folgt noch), aber die Gabel war nun nach stärkerem Ölverlust auch mal fällig.

Vor dem Ausbau mußte aber noch der Alltagswinterdreck runter

bissel ranzig



Tja, mit der dauerhaften Behandlung durch Sprühöl in regelmäßigen Abständen und dem Einsatz eines guten Reinigers, ging der Dreck ab wie nix...

Bäh..."Bling" steht ihr nicht.

Ohja.



Der Ducati-Messi war auch wieder zugange








öhm...ja, daß Öl ist wohl etwas "üm".





Alte Scheiße raus

Neue rein

Frisches Öl dazu

einbauen

Fertig
Tja, was soll ich sagen? War bitter nötig. Fährt sich doch besser mit neuem Öl. Die Hochseetaugliche Auslegung der Federung ist nun stark gemildert.
*Hüstel*

The näxt Baustelle

Viel fahren bedeutet auch viel Verschleiß. Die Gabel verliert langsam ihr dämpfendes Element.



Montag, 22. Februar 2016

Schmierige Vögel

Meine Herren, die Zentralschmieranlage herzurichten ist ein mühsamen Unterfangen. Und die Temperaturen in der Halle sind der Sache nicht gerade förderlich.
Da es für die Anlage eigentlich nix in Neu gibt, ist natürlich das Aufarbeiten der vorhandenen Fragmente Pflicht.
Dies bedeutet, aus mehreren zusammengekaufter Stücke, ein Ganzes zu bauen.
Ich hierbei galt es aber ein paar Hürden zu überwinden. Sämtliche Leitungen mußten gereinigt und konserviert werden, jedes Gewinde wurde gereinigt und ggf. nachgeschnitten. Die Verteiler waren besonders aufwändig instand zu setzten.
Es gibt deren vier. Zwei davon wurden früher gewaltsam mit Schmiernippeln versehen und man hat versucht damit halt ein auf Ölschmierung basierendes System nunmal halt mit Fett zu versorgen. Dies geschah auf Wunsch der Halbgötter in Grau (auch TÜV genannt, falls der Begriff unbekannt sein sollte). Die Zentralschmieranlage ist eine Verlustschmierung aus Großvaters Zeiten. Das Öl läuft, nachdem es seinen Bestimmungsort (die Lagerstellen) passiert hat, einfach ins Freie.
Sowas hatten ein paar Jahre davor (20er) sogar Motorradmotoren noch. Tja, bei staubigen Pisten und bei der geringen Menge an Fahrzeugen hat das halt kein Schwein interessiert. In den 60ern/70ern (als die Umrüstwelle bei den alten Dingern begang) war das natürlich schon anders. Obwohl es damals so wenig alte Autos und Kräder mit Verlustschmierung unterwegs waren, daß die auch nicht mehr ins Gewicht fielen. Aber es wurde so verlangt und Punkt.

Dies hat zur Folge, das bei meinem 170er halt die halbe Anlage demontiert oder umgebaut wurde. Und wie schon des öfteren beschrieben, funktioniert es einfach nicht vernünftig - zumindestens nicht so wie es bei mir umgebaut war.

Jetzt stand ich aber vor einem Problemchen. Beiden Verteiler auf den Achschenkeln wurden ihrer Gummiventile im Inneren beraubt um dem Fett freien Durchgang zu gewähren. Blöd dabei ist, daß es die Gummis nicht mehr gibt. Also zumindestens nicht in Neu. Also mußte ich mir mit gebrauchtem Kram behelfen. Ich hatte ein paar Verteiler gekauft um wenigstens etwas zusammen zu bekommen.

Der nächste Pferdefuß ist, daß es zwei unterschiedliche Systeme von Zentralschmieranlagen beim 170er gab. Die der Firma Willy Vogel und die von Argus.
Mein Wagen wurde ursprünglich mit der Argus Anlage ausgestattet. So, in den Haupverteilern waren noch alle Gummiventile drin. Einen Verteiler hatte ich noch zum schlachten übrig. Und ich besaß noch zwei Vogel Verteiler. Deren Innenleben unterscheidet sich deutlich von denen der Argus.
Nun fehlten mir also sechs Gummiventile für die kleinen Verteiler auf den Achsschenkeln.
Tjaaa, also blieb mir nur, einen der Argusverteiler seiner Gummis zu entledigen um diese dann (mit den Resten die ich noch hatte) in die kleinen Verteiler zu bauen und dann anstelle des geschlachteten Verteilers, einen von Vogel einzubauen. Der Funktion sollte dieser Mix keinen Abbruch tun. Aber schöner fände ich es ja, wenn alles von Argus wäre.
Aber das läßt sich ja ändern, wenn mir mal wieder einer in die Hände fällt.
Hauptsache erstmal das Ganze funktioniert.



Diese netten Gummiventile gibt es nicht mehr in Neu

Deswegen mal lieber in Weichmacher eingelegt






Zum lackieren ins Freie
Tja, der Kamerad war total mürbe

Von dem blieben einfach nur noch Krümel übrig

Aber es waren ja noch ein paar andere da



O, daß Wetter hatte sich wieder verschlechtert

Es schneit




Im Gegensatz zur Argus, ist in den Vogel-Verteilern das Innenleben mit Federn bestückt


Hmmm, es schneit weiter...

...wird wohl eine heikle Heimfahrt.