Es herrscht Tatendrang
An der KS tobe ich mich derzeit wieder verstärkt aus. Es wäre halt wünschenswert, wenn der Haufen bald mal fahrbar wird. Dafür wird sie jetzt ersteinmal komplett montiert um zu sehen was paßt und was nicht - und was noch alles fehlt.
Aber ohne Werkstatthandbuch ist das schon nicht so einfach. Erschwerend kommt natürlich hinzu, das es ein gewisser Teilemix aus KS 600, K500 und K800 Teilen ist. Ich habe zwar eine Ersatzteillsite, diese ist aber nur bedingt hilfreich. Bilder vergleichen und in Zeitungen wälzen ist mitunter hilfreicher - aber auch deutlich mühsamer. Man mus sich wirklich durchbeißen wenn man das zum ersten Mal in der Hand hat und nicht weiß was hier nicht stimmt.
Direkt zu Anfang gab es eine Nuß zu knacken. Ich wolte einfach nur mal eben die schon vor geraumer Zeit aufgebauten - und mit frischen Gummi besohlten - Räder montieren. Tschja, da ging es schon los.
A: die Achse war zu lang.
B: die Achse war umgeschweißt(!)
C: irgendwas stimmt mit der Nabe nicht
Oh hoppla, die ist aber deutlich länger als die Distanz zwischen den Gabelarmen |
und hiervon habe ich auch zwei unterschiedliche |
Auweia, der Unterschied ist ja riesig |
Tja, grübel grübel und studier. Zuhause habe ich mal das Netz und besagte Zeitschriften durchforstet. Letztlich bin ich dann bei einem Teilehändler über etwas gestolpert. Es gibt zwei verschiedenen Vorderachsen für die KS und K Modelle und somit auch zwei verschiedene Aufnehmer/Nabenkörper. Die Gabel der KS 600 ist ja etwas breiter als meine 800er und hat eine innen zylindrisch aufgebaute Lagerbüchse, wärend die der 800er konisch ist. Also wieder zurück in die Halle und mal nachgeschaut ob die andere Büchse passen könnte. Und tatsächlich, die war konisch. Allerdings im für mich falschen Lagerkörper.
Also hieß das folgendes: Passende Achse besorgen, neues Kugellager besorgen und die Büchsen umpressen auf den anderen Lagerkörper.
Das alleine hat schon ordentlich Zeit - und auch Geld - gekostet....
So, das ist der Nabenkörper mit der KS600 Lagerbüchse |
und die muß samt Lager raus |
ein langer Hebel und Hitze half bei lösen der Verschlußschraube |
800er Büchse und neues Lager |
Nachdem das Elend verbaut war ( ich hatte aufgrund von Allergieanfällen - kein Witz - wenig Lust zum fotografieren), macht ich mich über den Sattel her. Hier hatte ich drei Stück zur Auswahl - welche alle aber nicht paßten. Es war auch kein einziger KS600 Sattel dabei. Die haben nämlich ein besonderes Gestell was leider verdammt teuer ist - zum Glück finde ich das aber auch total häßlich und somit war der Verlustschmerz äußerst gering. Hier habe ich einfach alles verwurstet und umgeschweißt was ich hatte um einen ordentlichen Sattel zu erhalten. Ich orientierte mich dabei an der K800er und an der Nachkriegs KS, die hatte da nämlich auch einen "normalen" Federsattel.
Das war allerdings auch ein heftiges Gefummel und rumprobieren bis es gut paßte. Wieviel Zeit in so einen Sattel gehen kann - echt Wahnsinn. Biegen, drehen, schweißen, wieder durchtrennen, bohren, Büchsen bauen, anbauen, Sitzprobe, wieder demontieren, abändern, Teile vergleichen und so weiter, und so weiter....
Ah, geliebtes Chaos |
So, noch schnell ein paar Halter an den Rahmen gekloppt und den ganzen Kram samt Lenker zusammengesteckt. Ich mußte unbedingt an dem Abend noch das rollende Grundgerüst "fertig" haben. Ich wollte eine Sitzprobe machen und mal die Linie begutachten. Ist im Freien immer noch was anderes als in der Halle auf dem Montagebock.
Schweinegeil. Das Rad muß noch rüberzentriert werden, aber ansonsten...schweinegeil |
Tja, was soll ich sagen? Gefällt mir so richtig gut. Aber sooo richtig. *Lechz*