Montag, 18. September 2023

Nordschländer

Wir hatten uns bei der kleinen Hitzewelle vor einer Woche mal eben entschlossen (auf drängen) ein paar Freunde in Norddeutschland zu besuchen. Allerdings diesmal mit dem Krad. Wir waren noch nie damit da oben und wollten das halt mal machen. 

Grandiose Idee, oder?

Eigentlich schon. Es hat auf jeden Fall ein paar Dinge gerade gerückt. 

1. für sowas wären größere und gemütlichere Kräder nicht schlecht

2. brauchen wir aber doch nicht, denn was soll man da oben mit einem Motorrad?

Vormittags haben wir uns auf die Hatz gemacht und wollten zuerst in unserer Gegend über Landstraßen in Richtung Tiefebene kreiseln um wenigstens ein paar Kurven zu fahren bevor es flacher wird. Denn Autobahn geht mal garnicht

Nachmittags änderten wir die Strategie, da wir zwar schon länger unterwegs waren, aber dennoch garnicht mal so weit weg von Zuhause durch die Wälder gurkten. Also etwas größere Landstraßen und eine etwas schnellere Streckenwahl. Denn Autobahn geht mal garnicht.

Noch mehr Nachmittag und uns wurde gewahr, das wir mal langsam Strecke machen mußten wenn wir noch im hellen vor Ort aufschlagen wollten. Also wurden jetzt die großen Landstraßen erwählt. Denn Autobahn geht mal garnicht.

Nach dieser wohlüberlegten und ausreichend diskutierten Richtungsentscheidung - zu der wir gefühlt zum 10ten Male angehalten hatten (Helm ab, Jacke aus, Wasser trinken, sich trotzdem totschwitzen) - erfreuten wir uns knappe 7 Minuten an unserem Weg und liefen prompt auf eine unfallbedingte Vollsperrung auf.

Nahezu ohne Worte wurde gewendet und auf die Autobahn abgebogen.

Aber, ab hier wurde es entspannt. Wir brummten einfach mit überschaubaren Tempo und der Sonne im Rücken unserem Ziel entgegen. Mensch, auf einmal würde ein Chopper Sinn machen. Das Verkehrsaufkommen war überschaubar und der Fahrtwind brachte sogar etwas wie Abkühlung je mehr wir der Nacht entgegen fuhren. Allerdings sind all die ollen Geschichten über die XS650 wahr, die Mühle vibriert einem die Gliedmaßen taub. Ein paar mal legten wir Rast ein bevor wir die Autobahn an ihrem Ende verließen und auf Allee-ähnliche Landstraßen zum Zielpunkt kamen.

Ach wunderbar, Duschen., Essen, trinken und bis in die Nacht quatschen.





Am nächsten Tag hatte man großes mit uns vor, denn es trudelten weitere Bekannte ein und es sollte als Pulk zu einem Motorradtreff gehen. Das läge auch nicht soweit weg (knappe 70 Kilometer) und da gäbe es dann auch Kurven.

Na klar, wieso nicht?

Startaufstellung


1400cm³...nur alleine in dem roten Hobel, nicht alle zusammen

beim Rest sieht es ähnlich aus






Abflug

Jaa, und dann fuhren wir mal alle los zum Motorradtreff. Und wir fuhren und fuhren. Hier fährt man sich die Reifen eckig. Durch belanglose Orte welche alle gleich aussahen, vorbei an Windradverstümmelten Weideflächen über Kerzengerade Landstraßen im Autobahnformat. Unterbrochen von Ampelkreuzungen und gelegentlichem Abbiegen. Man fuhr - hauptsächlich wegen mir und meines betagten Untersatzes - dankenswerterweise nicht dolle über 100km/h. Irgendwann wurde nach einer elenden Stadtgurkerei eine Backerei angesteuert, da eine Pause wohl nötig erschien. Ab hier solle es dann auch endlich bald Kurven geben.



eine grandiose Mißinterpretation der Realität

Gut, es kamen tatsächlich danach auch Kurven ( an die sieben Stück) als es es eine Anhöhe hinauf ging, aber danach war es wieder fader, wenn es auch landschaftlicher nun mehr zu sehen gab.

Und dann gab es einen weiteren Hügel, welchen man kurvenreich erklimmen konnte - und auf dem Scheitelpunkt war auch schon der Treffpunkt. Alles absteigen bitte.

Öhm...ok.

Der Treffpunkt war gut besucht, die Speisen und Getränkeauswahl war ebenfalls umfangreich. Es lag auch nett und war sicherlich ein Anziehungspunkt in dieser Gegend. Fotos ham´wa dummerweise garnicht viel gemacht. Zu warm, zu abgelenkt, bissel angenockt. Sie wissen schon





Aber das war schön da oben. Nur zum Motorradfahren wie wir das aus unserer Gegend her kennen - nä, dazu kommst du da nicht. Die Jungs und Mädels geben da auch gerne echt dolle Gas, weil ansonsten spürt man einfach nix.

Wir starteten von dort oben am Nachmittag auch wieder Richtung Heimat und dort verfestigte sich unserer Haltung zu dieser Gegend: Wir kommen wieder, nur dann halt mit dem Auto, hihi.


Sonntag, 17. September 2023

Torschluß

Die letzten Reste am Käfer sind nun dabei Gerade gezogen zu werden, bevor der Lackierer sich totspachteln/schleifen darf. 

Nur noch die Türen und die Kotflügel sind fällig. Grob gesehen....

Erstmal die papierdünnen Türen:

draußen ist mehr Licht und Luft


lieber mal Stück für Stück filetieren


halbwegs passender Ersatz liegt bereit (und das ist schon das "Premium"-Produkt)

aufgrund der Paßungenauigkeit, nehme ich hier auch nur Teilstücke heraus









Was für ein gefummel. Aber es gab ja noch mehr zu machen

Die Heckklappe paßte nicht so gut....

...weil das Scharnier nicht passen tut. Ein paar Fixierpunkte schufen Abhilfe


Hach, na sowas. Jetzt sitzt sie

Auf Kleinigkeiten ist auch Acht zu geben: Den Reproschwellern fehlte eine wichtige Kleinigkeit. Somit mußte ich mich wieder an die Schrottonne begeben und voreilig entsorgten Krempel herausfischen:

die alten Austrittsöffnungen für die Heizluft

darüber ist eine kleine Blechschiene befestigt

die sorgt dafür, das diese Klappe (aus Aluguss!) zum öffnen oder verschließen eine Führung hat

also ab damit

So ist besser. Links im Bild nochmal die Türe (den ersetzten Teil hatte ich nämlich nicht abgelichtet)

die andere Seite bekam auch ihr Blech weg


Ansonsten gab es noch etwas zusammenlegen und Sichten von lackierbaren Kleinteilen

der Deckel mit Uhr wird es natürlich werden. Aber lackiert wird trotzdem beides, man weiß ja nie...


Samstag, 2. September 2023

Redneck Engineering

Ja, quick and dirty ist das Gebot der Stunde....aus Gründen. 

Es gibt Dinge die gehen mir schon ultralange auf den Sack. Und genau so lange suche ich nach Lösungen, aber denke immer zu "Perfekt", zu "Sauber"( man möge lachen ob der Optik meiner Vehikel, aber der Weg dahin bis zur schlunzigen Erkenntnis ist gepflastert mit Nachdenken), also völlig verkopft und ich lasse es dann am Ende.

Diesmal habe ich mich aber aufgerafft und lasse den Notlösungen raum. Mal sehen was dabei rumkommt und wie lange dies so bleibt.

Die Hebel an der kleenen XS gehen mir auf die Nerven. Das ganze Krad ist Pygmäengroß, aber die Hebel sind für Leute mit Urang Utan-Hände gemacht. Ich muß bei jeder Nutzung fast ganz die Hand vom Lenker nehmen um da ran zu kommen. Bloß der Daumen ist noch am Lenker. Dies sorgt natürlich für Verspannungen wenn man länger fährt. Schmerzen nerven.

Viele Überlegungen gingen voran dies abzuändern. Verstellbare Hebel sind natürlich das naheliegende. Gibt es für die Mühle nicht, muß also ein Fremdfabrikat sein. Verstellbare Hebel für Seilzugkupplungen sind allerdings rar gesäht (fast alles hydraulisch) und ich vergesse immer wieder welches GSXZXR2000huppifluppi Modell das verbaut hat. Außerdem fällt es mir immer wieder nur wieder auf, wenn ich lange fahre. 

Aaaaber diesmal habe ich mir gaaaanz schlau mal was überlegt - als ich unverhofft im Stillstand daran dachte - und die Hebel einfach mal mit Kabelbindern näher an den Lenker gebunden. Da ich einen irren Leerweg in dem ganzen Müll habe, konnte ich so eine große Strecke überbrücken, bis kurz vor den Druckpunkt tastete ich mich heran. Und siehe da: es funktioniert! Die Entspannung der Hände setzte direkt ein. Wau.

Bleibt natürlich jetzt so bis Ersatz da ist - also für immer....





Alter! Wie geil

Endlich

Ja, das hat motiviert. Da habe ich doch direkt die nächste ultranervige Baustelle in Angriff genommen. Mein Billighelm von BANDIT nervt mit Windgeräuschen aus der Hölle. Nach einer längeren Fahrt kann ich mich nur noch schreiend unterhalten und versuche Lippen zu lesen. Das führt mittlerweile dazu das mich meine Begleiter bei Gesprächen wegignorieren. In der Hoffnung das es nur daran liegt, habe ich mich entschlossen dies Manko zu beheben.

Durch Zufall stellte ich nämlich fest, das es beim fahren schlagartig leiser wird wenn ich ein/zwei Finger neben die Öffnung des Helmes in der Nähe der Ohren halte.

Hmmmm, also der Wind muß gebrochen werden, oder zumindestens daran gehindert werden der Außenhülle der Ohren entlangzschrappen.

Ich habe nur zum testen mal ein paar ausrangierte Wischerblätter angeklebt - das Ergebnis war verblüffend. Optisch wie akustisch.

Optisch für den Anus, aber akustisch gefühlt nur noch ein Drittel so laut.

Traumhaft.


Yihaaah