Montag, 24. Juli 2017

Silencio

Sommerreifen für die Yamaha waren jetzt mal überfällig. Da ich aber keinen Bock habe, immer wieder die Reifen zu wechseln, gab es einen frischen Satz Felgen für die Sommerbenutzung. Die lagen ja nun auch schon wieder Monate hier rum.
Neue Lager rein und die frischen Pneus druff.
Dabei viel dann auf, das der Kettensatz an der Verschleißgrenze ist. Hmm, na gut. Dann wird der auch besser neu bestellt.
Wenn man einmal anfängt...eine Katastrophe ist das.




Ah, die frischen Pellen mit frisch gelackten Felgen


Gut, aber mit den neuen Reifen fährt sich der Eimer auch wieder was besser.
Die Winterpellen sind ja doch ziemlich weich und das ist erwartungsgemäß bei den Temperaturen nicht so dolle zu fahren.
Und wie es so ist, es hat der nächste Defekt nicht auf sich warten lassen:
Am heißesten Tag bisher,war ich nach einem laaaangen Arbeitstag auf dem laaange ersehnten Heimweg.
Da ich ländlich wohne, ist jener zudem noch sehr reizvoll. Optisch wie Straßentechnisch.

Die Dusche und Kaltgetränke schon vor dem geistigen Auge, quirlte ich die XS eine Serpentinenstraße durch den Wald hoch.
Am steilsten Stück einer Kurvenpassage zog der Zeiger im Drehzahlmesser gerade an 7500 U/min vorbei, als es einen harten Schlag tat....und Ruhe einkehrte.
Mit nachlassendem Schwung zog ich in Stille, nur vom Summen der Räder begleitet, noch ein paar Meter die Steigung hinauf wärend Öldruck und Neutralleuchte um die Wette strahlten.
Instinktiv hatte ich zwar sofort die Kupplung gezogen, aber im Ernstfall wäre diese Maßnahme zu spät gewesen. Die Kette war gerissen und hatte sich glücklicherweise in Richtung Motor verabschiedet und sich nicht um das Hinterrad gewickelt. Glück für mich, aber leider Pech für den Motor.

Nun gut, so rosig war meine Situation jetzt aber auch nicht:
Ne fette Steigung, Motorrad im Mors, gute 34C° und wunderbare 100% Luftfeuchtigkeit im Wald.
Juhu, der Feierabend gallopierte ohne mich in den Sonnenuntergang. Ich ölte mehr wie mein Krad und hatte dabei noch nix gemacht außer Frust zu schieben.
Ach ja, schieben blühte mir nun auch. Denn hier am Hang auf der Straße konnte ich den waidwunden Hirsch nun auch nicht stehen lassen.
Boar eh, Richtung Heimat ging es natürlich in die anstrengende Richtung.
Tja, watt mutt, datt mutt.
Zuvor wart natürlich der Abholdienst angefunkt worden damit mein Kadaver wenigstens noch vor Sonnenuntergang eine Dusche erreichen möge.
Derweil schob ich die - selbstverständlich gerade erst vollgetankte - Karre solange bis ich endlich die von einem hohen Wall umsäumte Straße verlassen konnte. Neben dem Asphaltband ging es noch lauthals fluchend eine Weile her, bis sich eine Örtlichkeit fand wo ich das Krad verstauen konnte ohne das es jeder sofort bemerkt.
Mir war klar das es sicherlich ein zwei Tage dauern würde bis ich sie abholen könnte.
Kurz darauf kam auch meine Mitfahrgelegenheit und es ging dann endlich nach Hause.





 Irgendwie war mir das alles mit Hänger besorgen, oder jemanden fragen der mithilft usw. doch zu blöd und ich habe das Krad in einer Bierlaune zwei Tage später des Abends einfach geholt. Sprich ich wurde im Wald ausgesetzt und habe sie nach Hause geschoben. Da wo sie jetzt stand war es ja nicht mehr steil und der Weg nach Hause war auch schiebend zu schaffen.
Jetzt war es halt kühle Nacht, ich ausgeruht und gesättigt sowie leicht angeschwipst. Da war die Motivation hoch genug.
Und so ein gemeinsamer Marsch durch den dunklen Tann verbindet Mensch und Maschine ja auch ein Stück weit. Macht man halt nicht für eine Mühle die einem am Arsch vorbei geht - diese Erkenntnis ereilte mich dann doch irgendwie.
Tss, und eigentlich war sie vor vier Jahren nur kurzfristig als Winterkrad gedacht...

Nach der Bestandsaufnahme stellte sich heraus, das die Kette mit voller Wucht sich zwischen Antriebsritzel und Gehäuse verewigt hatte.
Aua,Aua.
Starker Ölverlust deutet auch auf eine etwas größere Beschädigung an Welle, Wellendichtring und Gehäuse hin.
Hmm, das war ja unerfreulich. Jetzt hatte ich da zwar einen Ersatzmotor noch rumliegen, aber der eingebaute lief eigentlich echt anstandslos und gut.
Aber mein Umfeld überzeugte mich schnell davon, das es erstmal einfacher ist den kompletten Motor zu tauschen. Sollte der Ersatzmotor schlecht sein, könne man ja immer noch Welle und Co. am alten tauschen.
Ok, das Argument stach.
Also wird das jetzt mal so gemacht.


soviel Ärger für so wenig Geld

Die Demontage ist bei der ganzen Krinte überall ein wahres Fest, hihi


in seiner ganzen Pracht




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