Sonntag, 6. Mai 2018

Probefahrt

Tja, Käfer fertig getüvt und direkt am nächsten Tag angemeldet. Die erste Probefahrt ging noch in der selben Nacht nach Österreich.
Naja, der Termin stand halt, hehe.

Die letzten Wochen hatten mich allerdings doch sehr mitgenommen und ich war ganz schön alle. Also wollte ich Streß vermeiden und bin Nachts losgefahren um Morgens zum Frühstück, oder so, in Österreich zu sein. Aber ich hatte die Rechnung ohne meinen Körper gemacht. Die Müdigkeit machte sich ziemlich schnell bemerkbar und ich mußte eine Pause machen um mich auf´s Ohr zu legen. Nach einer unbestimmten Zeit wurde ich wieder wach und setzte die Fahrt fort. Aber nach gut zwei Stunden mußte ich abermals einen Rastplatz ansteuern, da mir extrem die Augen zufielen.
Ok, also noch eine Runde Bubu machen.
Bei dieser Pause habe ich aber heftigst das Traumeland angesteuert. Ich wurde erst wach, als es schon hell wurde.
Verdammte Axt! Also mit Frühstück in Österreich wird das aber nix mehr. Das wird eher ein Mittagessen. Also Vollgas.

Aber vor dem Vollgas gab es erstmal einen Einbruchversuch am eigenen KFZ.
Bevor ich mich schlafen legte, habe ich die Scheibe der Türe heruntergekurbelt und das Türschloß von außen verriegelt - geht von innen nämlich nicht.
Tja und als ich nach besagter unbestimmter Zeit hochschreckte, stieg ich noch entsprechend benebelt aus der vierrädrigen Behausung ins recht frische Freie um mich zu errleichtern - und schlug schlaftrunken die Türe ins Schloß.
Beim Einrastsound des Türschloßes durchzuckte mich der Gedanke an die abgeschlossene Türe und meine Hand griff in die Hosentasche. Diese mußte aber leer sein, denn ich sah just in dem Moment (durch die hochgekurbelte Scheibe) den Schlüssel im Zündschloß stecken, wo er noch leicht hin und her schwenkte.
Merde!
Jetzt war ich wach und leichte Unruhe machte sich breit.
Kleiner Kackrastplatz ohne irgendwas, Telefon und Kohle in der versperrten Karre. Schlimmer: das Bier in der versperrten Karre. Die Zeit hing mir im Nacken (warum muß das eigentlich immer so sein?).
Der Gedanke noch später vor Ort zu sein als versprochen war schon nicht sehr erbaulich. Hier den halben Tag mit Rumänischen LKW-Treibern zu verbringen auch nicht - obwohl das vielleicht schon wieder lustig sein kann.
Naja, jedenfalls hatte ich auf all das wirklich keinen Bock. Ich fistete mich innerlich dafür, das ich den Ersatzschlüssel diesmal nicht irgendwo unter dem Wagen befestigt hatte. Der hing nämlich jetzt doof und nutzlos Zuhause rum.
Boar eh.
Aber selbst ist der Mann. Als suchte ich im Unraht der vollurinierten Rastanlage nach etwas womit ich mein Türschloß zum öffnen zwingen konnte. Letztlich fand sich mithilfe eines alten Kabelbinders und eines Stöckchens, die perfekte Schlüsselimmitation mit welcher sich mein - zum Glück - ausgenudeltes Türschloß zur mitarbeit überreden ließ.
Natürlich stellte ich nachher fest, das mein Ausstellfenster an der Beifahrerseite garnicht verriegelt war und ich mühelos darüber ins Wageninnere gelangt wäre.
Na, man gönnt sich ja sonst nix.
Aber genug getrödelt: Abflug!

Offensichtlich hatte ich aber ausreichend geruht, denn ab da hielt ich nur noch einmal zum Tanken in Velburg an.
Da stand die Tankuhr schon kurz vor Reserve. Witzigerweise war es exakt der selbe Ort und die selbe Tankstelle, die ich ansteuerte, als ich das letzte mal mit dem Käfer nach Österreich gefahren bin. Der Verbrauch gibt es halt vor.
Echt geil.
Im übrigen: 486 km/ 32,6 Liter = 6,7 Liter.

Jetzt ging es wie geschmiert. Die Musik dudelte, Verkehr war kaum vorhanden und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite.
Der einzige Mißklang welcher sich in diese Szenerie hineinschob, war das immer lauter werdende Wummern des sterbenden Radlagers vorne rechts.
Und ich dachte mit zuhause noch: Mensch, die sollteste vielleicht auch noch tauschen. Sind ja immerhin noch die ersten, und lange Standzeiten finden die eigentlich auch ganz schön doof.
Kacke.
Nun, bis Österreich wird es schon halten.







Im Bayrischen Pöckingen verließ ich dann die A3 und bin über Landstraße Richtung Salzburg geschrubbt. Ich wollte für die "paar" Kilometer dann lieber doch keine Maut bezahlen.
Nach dem Grenzübertritt waren auch nach kurzer Zeit auch schon die Berge am Horizont zu erblicken.



 Tatsächlich schlug ich zur Mittagsstund bei der Frau auf. Da gab es dann ein lecker verspätetes Frühstück.



Viel mehr ist an diesem Tage aber dann nicht mehr passiert. Ankommen war die Devise.
Dafür haben wir uns Tags drauf ins Umland begeben.







Irgendwo war wohl ein Rollertreffen oder sowas. Ohne Ende von dem Geraffel bevölkerte die Straße.

Fleißige Mannsbilder bereiteten alles für den 1.Mai vor.



Ah, das Ziel. Der See!


In einem kleinen Dorf am Rande hatten wir dann geparkt und uns auf einen Fußmarsch um den See begeben.


nicht der schlechteste Ort zum wohnen





Man kann auch geil wohnen



oder noch geiler!




Er gehört untrennbar zu Österreich. Egal wo man ist, es gibt immer irgendwo etwas von Falco


In der Gemeinde Fuschl (hihi) gönnten wir uns sauguten Kuchen und unverschähmt teuren - aber ebenfalls sauguten - Kaffee, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Hierbei nahmen wir aber eine andere Route.



Dieses Haus war der Kracher! Gepflegt, aber völlig naturbelassen. Keine Zwangsmodernisierung hatte die alte Bausubstanz (30er Jahre) zerstört oder die Ästhetik verpfuscht. Ein Traum.

Von dieser Lage mal ganz zu schweigen. Ich bin ja selten neidisch auf etwas - aber das hier...Mannomann.



beinahe draufgetreten






Eine richtig hübsche Gegend. Und da sieht man mal wieder, wie schön man wohnen kann.

Am nächsten Tag mußte die Frau aber wieder arbeiten und ich mußte/wollte mich um mein Radlager kümmern.
Wie es der Schraubergott wollte, war der Vermieter der Wohnung auch Inhaber eines Käferersatzteilhandels!
Sachen gibt´s!
Somit hatte ich sofort passende Radlager zur Hand sowie den ebenfalls dazu passenden Schrauberplatz. Perfekt! Glück muß man haben.
Dankedanke!



Tachowelle habe ich auch direkt neu gemacht. Die alte eierte.


Hoppla! Da purzeln ja schon die Kugeln aus dem Käfig!



anstatt Kugellager, sind die neuen Lager Kegelrollenlager

die alten Sitze wurden ausgepreßt und die neuen natürlich eingepreßt

Hmm. ist offensichtlich

Nach dem erfolgreichen tausch des kläglichen Lagers,  machte ich mich auf den Weg um die Frau von der Arbeit abzuholen. Wir wollten nämlich noch an die deutsche Grenze um dort ihre Ducati in Empfang zu nehmen. Eine Spedition sollte sie nämlich dort am späten Nachmittag abliefern.

warten vor´m Werkstor auf Madame
In Bayern vertrieben wir uns dann in einem Lokal bei lecker Burgern mit Pommes die Zeit bis zur Ankunft des Untieres.

die kam auch prombt



Leider, leider verfliegt die Zeit ja wie im Fluge wenn man etwas gerne macht. Und deshalb war der Tag der Abreise auch bald da.
Viel Gepäck hatte ich ja nicht

Der flauschige Typ war ganz schön lästig. Wie aus dem nix war der da und nahm einen in Beschlag


Aber gut, ich mußte los, denn es war schon spät und ich mußte am nächsten Tag auch wieder arbeiten "Kotz"
in Abschiedsfoto mußte noch sein. Im Hintergrund rauschte ein Gewitter dräuend heran.




 
Für die vielen kleinen Landstraßen war das Navi eine gute Hilfe

Ankunftszeit 3:08 Uhr. Hmmm, glaube ich nicht
Die Rückfahrt wurde dann noch recht lang. Ich war zwar ausgeruht und das Radlager wunderbar leise, aber zu Anfangs regnete es wie blöde und das drückte auf´s Tempo.
Aber das legte sich zum Glück nach einer Zeit. Was sich nicht legte, war der LKW-Verkehr. Ich ging ja davon aus, das ab 22.00 das Nachtfahrverbot einsetzt.
Doof nur das es das in Deutschland nicht mehr gibt.
Gut, dafür waren auch keine PKW mehr unterwegs. Allerdings auch keine Polizei oder sowas.  Das wissen die Jungs natürlich und drücken ordentlich auf die Tube.
80 fährt keiner. Schon tagsüber nicht.
Das härteste war ein LKW von DHl. Dieser schob sich in einer Auffahrt vor mich auf die Bahn.
Laut Navi fuhr ich Strich 100km/h.
Tja, der fuhr mir aber glatt weg. Nix 90 oder so. Nönö, der fuhr mal stramm über 100. Nicht schlecht. Tja, aber wer kontrolliert´s? Genau, niemand.

Ansonsten ist Nachts fahren schon ganz gut. Stau gibt es nicht und es ist wenig los. Da kommt man gut vorran.
Einen Haken hat die Sache allerdings: Man sollte sich vorher schonmal eine Tanke raussuchen die geöffnet hat wenn man nicht für 1.60€ an der Autobahn tanken will.
Hatte ich aber nicht getan.
Ich hatte in Braunau noch voll getankt (für 1.19€ der Liter). Bei Wiesbaden mahnte die Tankanzeige mit der Reserve. Also runter von der Bahn. Hier kam ich schnell zu der Erkenntnis, das Hessen des Nachts wohl entvölkert ist.
Garnix hatte auf.
Tja, was tun? Weiter suchen und noch mehr Zeit verlieren?

Neee, das ist auch doof. Ich wollte langsam doch mal nach Hause.

Also Reservekanister geleert, wieder auf die Bahn und die nächste Rasttanke angesteuert. Zähneknirschend 10 Liter getankt und ab Richtung Heimat.
Damit kam ich locker bis nach Hause so wenig wie der verbraucht.
Ins Bett kam ich dann um 5.30 Uhr.

Und? Hat sich der Aufwand gelohnt nur um mit dem eigenen und dazu noch alten Auto ins verlorene Bundesland zu fahren?
Aber ja!
Was wäre denn die Alternative gewesen?  Flugzeug? Mietwagen? Zug? Irgendeine Gebrauchtkarre kaufen? Gar einen Neuwagen aus Familien oder Freundeskreis leihen?
So Aua bin ich dann doch nicht.



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