Von Türe zu Türe war das genau die Anzahl von Kilometern die wir dieses Jahr im Urlaub abgrissen haben.
Da der Wagen bisher auch so seine Kilometer abspult, war zu erwarten das er die längere Etappe auch übersteht.
Dennoch hatte ich ein paar Vorkehrungen
getroffen. Die große Wartung mit allem drum und dran ging der
Urlaubsfahrt voran. Ein Satz neuer Reifen mußte auch angeschafft
werden, da die seeligen BF. Goodrich leider echt böse runter waren.
Aufgrund der doch strammen Preisaufrufe für diese Reifen, habe ich
mich mal für die günstigeren Excelsiors entschieden.
Zum Glück ging das mit dem montieren
und auswuchten der Pneus recht flott über die Bühne und dem Start
in dem Urlaub stand nix mehr im Wege.
Alles eingeladen und abfahrbereit - natürlich eine Stunde später als geplant.... |
Erste Treibstoffaufnahme in Bayern |
Zuerst sind wir Richtung Salzburg
gefahren um dort Bekannte zu besuchen. Ein paar Tage blieben wir da, weil es sich auch hier gut aushalten ließ.
Der geile Schwimmteich hinter dem Haus war natürlich auch ziemlich großartig. |
Dort machten wir noch einen
Abstecher zur alten Wirkungsstätte meiner Herzdame und besuchten Arbeitskollegen bevor es am
nächsten Tag weiter nach Kärnten ging.
Mit dem Wetter sowie dem Verkehr hatten
wir Glück und wir kamen gut voran. Vor dem Katschbergtunnel (nochmal
12 € Maut) ist die Steigung auf der Autobahn aber doch ziemlich
lang und knackig, so das es trotz Fuß in der Ölwanne gerade so
mit 75 km/h dort hinauf ging.
eigentlich wirkt das garnicht so steil... |
...aber es zog sich wie blöd und drückte auf´s Tempo |
Immerhin war das Ziel in Sicht |
Nach dem Katschberg ist es aber auch
nicht mehr all zu weit bis zum Zielpunkt gewesen und da es noch recht
früh war und die Temperaturen auch schön sommerlich drückten,
beschloßen wir direkt zum See zu fahren und danach erst in der
Ferienwohnung aufzuschlagen.
Die Aussicht vom Balkon der Ferienwohnung beeindruckt doch immer wieder:
Die nächsten Tage verbrachten wir dann
auch hauptsächlich am See. Das Wasser war super angenehm und die
Sonne noch stark genug, das man sich auch immer wieder einer
Abkühlung hingab.
Ja, richtig! Gegen Ende der Saison ist man mitunter alleine im ganzen Seebad! |
Oha! Auch die Ösis haben amtlich anerkannte "Historische Fahrzeuge". |
Schlechtes Wetter hatten wir kaum, aber
den einzigen echten Regentag nutzten wir um die Familie abzuklappern
(ich habe da väterlicherseits welche in der Gegend wohnen). Meinen
Onkel hatte es just ins Krankenhaus verschlagen und da mußte
natürlich ein Besuch sein. Tja, das Krankenhaus lag allerdings in
der Steiermark und war am direktesten über die Turracher Höhe zu
erreichen. Die gehört bekanntlich zu den steileren im Lande (23%
Steigung) und somit durften der erste und der zwote Gang ihre
Nehmerqualitäten beweisen. Aber der Wagen ist da tapfer
hochgeschnauft und temperaturmäßig zeigt der Motor sich völlig
unbeeindruckt.
*Schnauf* |
Endlich, die Turracher Höhe. |
Hier ist mal jaaaanix los. |
Nach dem Besuch mußte er aber direkt wieder ran, denn
wir waren noch zum Abendessen mit meiner Tante verabredet. Diese
wohnt bei Gmünd und der Weg dorthin führte uns schon wieder über
den Katschberg. Da wir aber keine Lust hatten für die
Tunneldurchquerung 12 € zu zahlen und auch keine Lust hatten den
Umweg bis zur Autobahn zu nehmen, fuhren wir halt über Landstraße.
Das bedeutete natürlich wieder vollen Einsatz für den ersten und
zwoten Gang, denn hier gab es gute 21% Steigung zu überwinden.
Trotz
des Dauerregens war es echt schön. Das hat ja dabei auch seinen
landschaftlichen Reiz und es gab so gut wie keinen Verkehr. Zum
deftigen Abendessen mit der Tante kamen wir pünktlich und
wohlbehalten an und als wir dann Abends in der Ferienwohnung in die
Betten fielen, hatten wir an diesem Tage gute 250 Kilometer in den
Nockbergen abgerissen.
Die alte Zollstation. Der engste Punkt der einzigen Straße weit und breit. |
Wird auch schon von weitem gewarnt das hier mit fettem Gerät kein durchkommen ist. |
hoch über den Katschberg |
Japp, 20km/h im Ersten Gang |
Aber das war noch nicht alles. Denn am
nächsten Tag gab es wieder strahlenden Sonnenschein, nur die
Temperaturen waren nicht gerade Seetauglich. Also haben wir uns für
eine Fahrt über die Nockalmstraße entschieden.
Heidewitzka, das war
mal eine schöne Fahrt!
Die Straße ist absolut traumhaft. Und
natürlich war sie auch gut besucht. Besonders Motorradfahrer nutzen
diese wunderschöne Strecke gerne, den mit dem Krad ist das erst
recht ein Erlebnis. Ich habe schmerzlich ein Faltdach vermißt muß
ich sagen – oder ein Cabrio. Ein paar mal sind wir dann noch hoch
und runter gefahren und haben immer wieder angehalten und Eindrücke
gesammelt. Echt Klasse, ich kann das nur empfehlen.
der höchste Punkt |
natürlich Touriziel No.1 |
also schnelle weg und was ruhigeres gesucht |
die Aussicht gibt es da am laufendem Meter |
Den hat er sich verdient! (sehe gerade das ich ihn falsch herum aufgeklebt habe, hihi.) |
Einige kennen das ja sicherlich selber,
wenn man mit einem alten Auto unterwegs ist, dann wird man auch oft
angesprochen. Bei meinem Eimer ist das auch so – allerdings war es
bisher nicht so extrem wie dieses mal. Ich glaube das „ich“
in meinem ganzen Leben noch nicht so oft abgelichtet wurde wie in
diesem Urlaub. Egal wo wir langfuhren oder standen. Fotos über
Fotos. Wenn ich die alle sehen könnte, dann gäbe es vermutlich eine
lückenlose Fotodokumentation über den gesamten Urlaub von Haustüre
zu Haustüre.
Und wie oft man in Gespräche
verwickelt wurde, unfaßbar. Fast schon lästig.
Der bunte Hund ist nix dagegen.
Manche waren aber sowas von dreist, das
es uns regelrecht die Sprache verschlug. Einmal hatten wir z.B. ein
Auto hinter uns auf einer Landstraße das wie wild Lichthupe machte
und der Fahrer ebenso wild gestikulierte. Ich dachte schon das was
abgefallen wäre, oder sonst irgendwas nicht stimmen würde mit dem
Wagen. Also Rechts ran und ausgestiegen.
Nö, war nix. Der Typ wollte nur
unbedingt das Auto sehen!
Also ehrlich, man kann sich über
manche Mitmenschen nur wundern. Frechheit.
Eine super Begegnung war allerdings bei
einer Fahrt im Hinterland zu vermelden. Als wir mitten im hintersten
Berg auf einer Ministraße unterwegs waren, wurden wir von einem
Herrn aufgehalten welcher gerade seine Weide mähte. Der war völlig
aus dem Häuschen und verkündete das er in genau so einem Auto als
Kind gespielt hätte. Das Auto stand als Wrack im Wald und gehörte
damals seinem Onkel. Er hätte noch einen Scheinwerfer in der Garage,
denn könnte ich haben wenn ich möge. Den hatte er schon seit
Jahrzehnten aufbewahrt und das wäre doch die Gelegenheit das er weg
könne. Wenn ich wollte, könnte ich mir auch noch die letzten Reste
des Wagens im Wald ansehen.
Ich war erstmal Baff und sagte
natürlich zu.
Wir sind von seinem Haus aus eine Weile
in den Bergwald hineingelaufen und standen alsbald vor den
allerletzten Überresten. Viel war nicht mehr da, da man sich über
die Jahrzehnte immer wieder daran bediente oder aus Unwissenheit
tatsächlich auch einfach viel wegwarf (wie zb die Kühlermaske und
die Kotflügel welche vor gut 10 Jahren in die Tonne flogen).
Ich könnte alles was noch da ist
haben, sagte er. Hehe, naja über die Hinterachse werde ich
vielleicht nochmal nachdenken.
Aber egal, das war echt nett.
Hmmm, sieht doch noch ganz gut aus |
Die letzten Tage haben wir dann wieder am See verbracht. Als wir dann Abends beim einem Restaurant vor verschlossener türe standen, mußten wir uns logischerweise was anderes suchen und haben durch Zufall - also nachfragen - erfahren das keine 5 Kilometer von unserer Wohnstätte weg ein wohl gutes Lokal sein soll. da sind wir dann auch hin - und das war echt der Hammer. Das Essen war noch nicht mal das Beste daran.
Es war die Lage! Wau.
Ganz oben am Ende der Straße. Wärend weiter unten schon lange keine Sonne mehr auf die Hänge schien, mußten wir hier oben schon fast die Sonnenbrillen rausholen.
weitere Verwandschaft wurde besucht |
das obligatorische Abschiedsbild im Heimatort meines alten Herren |
Aber alles geht mal zuende und wir mußten dann auch wieder zurück, denn die Knute der Arbeit war schon fast wieder zu hören.
jetzt zeigte sich auch das Wetter wieder von seiner unangenehmen Seite |
eigentlich wäre der Rastplatz echt schön - aber der war sowas von zugemüllt (wieder in Deutschland im übrigen) |
aber Kaffeepause muß sein |
Was gibt es noch zu sagen? Tja, der
Wagen hat sich ohne Zicken durch die Lande geschnauft. Nur die uralte
– nachgerüstete – Wischwasserpumpe ist verreckt, aber das ist ja
kein echter Defekt. Ansonsten gibt es nix böses zu vermelden bisher.
Der Treibstoffverbrauch lag bei den abgespulten 3000 Km bei knapp 10
Litern und der Ölverbrauch bei nicht ganz einem Liter – da
schaffte die Zentralschmieranlage fast mehr weg.
Die Excelsiorreifen sind recht weich
und singen ein wenig, haften allerdings für mein Empfinden dafür
auch gut. Bin mal gespannt wie lange die halten.
Die alten Goodrich´s
hielten immerhin knapp 35.000 Km.
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