Jaja, das eigene Bauchgefühl hatte offensichtlich wieder mal Recht gehabt.
Ich war ja mit dem neu gemachten Motor eigentlich immer etwas unzufrieden. Mechanisch laut, relativ hoher Verbrauch bei sparsamer Leistungsabgabe und der Ölverbrauch war auch nicht ohne. Ein Liter auf 1000 Kilometer für einen neuen Motor?
Nun hieß es vom Motorenbauer immer, "ja, der Motor müße sich erstmal einlaufen, das dauert was länger; alte Motoren sind was lauter; fahren sie erstmal" ect.
Zur Ehrenrettung der muß man natürlich sagen das beim Motorenbauer vermutlich alle fünf Minuten einer anruft und das selbe bemängelt, wovon 99% nur heiße Luft ist.
Gut, nun fahre ich aber auch. Und zwar viel und ich kenne mich nun ja auch schon ein bissel mit der Materia aus. Aber ich bin ja durchaus etwas Kritikfähig und glaube dann einfach erstmal dem Fachmann.
Aber als jetzt der Froststopfen wech war, habe ich dann mal (schon wieder) das große Brett gebohrt. Jetzt wollte ich es dann nochmal genauer wissen. Wir hatten ja öfter mal zur Kontrolle die Kompression gemessen und ab und an mal einen Druckverlusttest gemacht. Die waren allesamt nicht schön. Am Anfang schrecklich, dann wurde es immer etwas besser, nach dem Österreichurlaub war es sogar schon auf dem Weg zum "oh, das könnte gut werden" - aber drüber kamen die Ergebnisse danach leider nicht mehr.
Und jetzt immer noch knappe 8 Bar Kompression bei heißem Motor - mit starken Unterschieden zwischen den Zylindern. Nach 15 Minuten waren es nur noch 6 Bar.
Ventile waren optimal eingestellt, also nochmal einen Druckverlusttester ausgeliehen und mal drangehangen.
Tja, das war auch nix, zwischen 28 und 56% Verlust in das Kurbelgehäuse!
...
I was not amused.
Und Zack! schon schrillt der Fernsprecher beim Motorenbauer. Dort herrschte erstmal etwas Ratlosigkeit, denn das dürfte bei der Kilometerlaufleistung echt nicht sein. Ja, das sehe ich auch so.
Aber zumindestens hat man mir nun geglaubt und ich wurde doch gebeten mal mit dem Endoskop in die Brennräume zu sehen ob sich an den Zylinderwänden vielleicht etwas erkennen ließe was auf so ein Ergebnis schließen ließe.
Klaro, wird gemacht - ach ne, doch nicht. Das Endoskop hatte einen zu starres Endstück und ich kam nicht durch das Kerzenloch bis zum Zylinder - Seitenventiler = flacher Kopf.
Ok, es reicht. Ab mit dem Kopf!
Ansehen und ahnungslos rumspekulieren ist ja ganz schön, aber messen ist noch am allerviel schönersten...
Tja, das Ergebnis ist dann leider recht eindeutig.
Das Kolbenspiel soll laut Werkstatthandbuch 0,03 Millimeter betragen, dummerweise beläuft es sich aber auf 0,08 - 0,09 Millimeter!
Das Ergebnis war auf jeden Fall der Weichmacher für alle irrigen Hoffnungen es könnte sich noch irgendwie ausgehen.
Boar eh.
Also gut, nochmal den Motorenbauer angefunkt.
Der möchte nun mal vorbeikommen und verständlicherweise selber nochmal messen.
Na dann...