Montag, 3. März 2025

Hängepartie

Es tut mir leid, aber derzeit gibt es nicht besonders viel Neues zu posten was sich nicht um den Rekord dreht. 
Bei zwei, drei interessanten Altautobegegnungen wie zb. einer Pannenhilfeaktion bei einem 65er Käfer auf einer Kreuzung im Berufsverkehr, oder einer Tiefgarage voller US-Schlitten hatte ich die Kamera einfach nicht am Start. Motorradmäßig passiert außer fahren auch gerade nüscht viel (Ach Mist, jetzt habe ich es gesagt).
 
Ich gelobe Besserung, aber jetzt gibt es erstmal wieder was vom grünen Rentnerglück:
 
Ein paar nervige Dinge sind an dem Auto ja noch zur Genüge zu beseitigen. Manches geht schnell und gehört zu ganz normalen Sachen wie zB. passende Scheibenwischer, oder einfach mal ein paar Leitungen im Motorraum sauber und ordentlich verlegen, die Batteriehalterung mal richtig machen ect.
 
Schön nervig war, als Beispiel genannt, der so garnicht passende Tankdeckel ( Links im Bild ). Ein elendes Gefummel an der Tankstelle bis der halbwegs saß, dabei aber trotzdem herrlich undicht war. Der gehörte so garnicht zu dem Auto und der Originale ist dann wohl ebenfalls eine Verlustmeldung wie die Sitzfläche der Rückbank. 
Aber als Alträucher hat man natürlich über die Jahre einiges angesammelt und tatsächlich befand sich in meiner Kiste für heimatlose Tankdeckel genau ein passender! 
 
Kann das alles Zufall sein?
 

Oh ja

Nun, da war der Punkt aber schnell abgehakt. 
 
Ähnlich Flott war die Änderung der Batterie -"befestigung". Die war auch so richtig geil gemacht. Und je mehr man sich das ansah, desto mehr fragte man sich vernehmbar "Hä? Warum?"
 
Woat?
 
Jaaa, hier gab es mal wieder viel Improvisationskunst zu bewundern. 
Erste Frage: Was geschah wohl mit dem Originalhalter? 
Tja, ein Eintrag mehr auf der Verlustliste. 
 
Die verbaute Batterie schien zudem nun auch noch kleiner zu sein als jene für die dieser kunstvolle Aluhalter errichtet wurde, also nahm man ein paar Anpassungen vor. Unten wurde der Boden mit Telefonbüchern, Pappe und Zeitschriften aufgefüttert - natürlich so hoch das die Batterie über den Kragen hinausstand! 
Also frei Fahrt in alle Richtungen für den Stromspeicher. 
 
Aber es reichte noch nicht und somit mußte es ein Stück Holz richten. Das nützte nun aber auch nicht so viel, denn das Stück war zu klein, das Gewinde der Stange zu kurz. Also hielt das natürlich nicht ganz optimal - vorsichtig ausgedrückt.
Das ganze Gelumpe flog raus, die Batterie kam an ihren angestammten Platz und ein Halter setzte sie auch noch fest.
 
Sachen gibt´s.
 
Ja, eigentlich ist das ein Tankhalter vom Käfer, aber es paßt soooo gut. Kann bleiben.

Hart auf die Eier ging mir dann noch die dolle hängende Fahrertüre. 
Die muß man nunmal immer benutzen und ist somit schlecht wegzuignorieren. Besonders beim schließen mußte man sie mit Schmackes zuhämmern um den Höhenunterschied von Schloß und Zapfen mit Gewalt zu überwinden. 
Das hierbei das Schloß mächtig gegen den Schloßzapfen einkloppt, ist für jeden mit technischen Gefühl ein Graus.
 
Im Gegensatz zu alten Autos ist es bei diesem Wagen der Scharniermechanismus schon etwas besser gelöst. Die Scharniere selber sind nicht mehr einstellbar, weil es A.) schneller zu produzieren war und B.) die gestiegene Fertigungsgenauigkeit so einen Schritt halt erlaubte. Einstellbar ist eigentlich nur noch der Schloßzapfen an der B-Säule. 
Ein Verschleißteil ist der Scharnierbolzen. Bei alten Autos wie zB. der 170er oder der Käfer muß man die verschlissenen Bolzen auspressen. 
Nicht so spaßig. 
Beim Opel in meinem Falle ist es ein Spannstift welcher verschleißt und austauschbar ist. Der hier war wohl dolle im Anus, denn das obere Scharnier bewegte sich glatt um 6-7 Millimeter.
 
Aber natürlich geht der Ausbau nur mit Spezialwerkzeug. 
Zum Glück hat man ja ein Netzwerk mit einem reichen Fachwissen und auch entsprechenden Werkzeugen. Das kann man ja - schon wieder - nutzen. 
 
Vorher macht man sich aber schlau und besorgt Ersatzteile, gelle?






 
 
 
 Tja dann kann es ja losgehen.
 
Sooo, mal die Türe in die richtige Position bringen

 
hier läßt sich das Spiel schon optisch erahnen

Ja, die neuen Stifte sind länger. Das ist so gewollt zwecks besserer Montage und Demontage


Um dieses ganze Theater auch geschmeidig über die Bühne zu bringen, ist halt besonderes talentiertes Werkzeug von Nöten.
 



Oha

Hach, da sind wir aber heute gut gerüstet. Ich war sehr gespannt wie gut oder schlecht die zermümmelten Stifte ihren Platz verlassen würden.

Das können wir aber kurz machen: nicht so gut.

 




Tja, der erste(!) Schlag hat dann auch direkt mal das Werzeug gekillt und ich mußte ein weiteres verwenden. Dabei muß man hier noch nichtmal dolle rumkloppen, denn der Stift ging wieder erwartend gut raus. Ok, ich hatte natürlich Vorarbeit in Form von Öl und Hitze betrieben.

 




Links der zerhämmerte Spannstift. Völlig zerrostet


Alter, da ist glatt der Fuß von dem Austreiber abgebrochen. 
Was ist das denn? 
Sollte sowas nicht sogar berserkern aushalten?
 
Naja. zu, Glück hatte ich noch ein paar davon am Start. War auch nötig, denn der zwote machte auch beim unteren Scharnierstift sofort schlapp!
 
Boar ey! 
Das war läppsch! Zum Glück hatte ich mir selber zuvor noch ein ähnliches Werrkzeug besorgt, schenkte dem aber nicht soviel Vorschußvertrauen, da es so günstig aussah. Deshalb zog ich die Werkstattvariante vor. 
Dies war aber am Ende unbegründet, denn der Außenseiter hielt stand.
 
 


der Neue kann rein

Danach ging es an den Tank.

Dieser hat ja beim letzten mal eine neue Tankentlüftung erhalten, aber dies Unterfangen gelang nicht so gut. Denn tanken war nun ein etwas langwieriger Prozess geworden. Die Luft konnte nur sehr langsam entweichen und somit der Treibstoff auch nur ebenso langsam nachrinnen. 

Also alles nochmal raus und einen neuen - besser geeigneten - Schlauch montiert.

dabei die Gelegenheit genutzt und untenrum mal den Schnodder abgekratzt


Frischer Lack drauf, neuer Schlauch drauf und wieder rein ins Untergeschoß

 





Diesmal war es aber auch von Erfolg gekrönt. Jetzt ist hier auch erstmal Ruhe.
Zum Abschluß des Ganzen konnte ich dann noch etwas von der Verlustliste streichen:

 


Bei Kleinanzeigen fand sich ein NOS-Wagenheber für 5 Euronen.

Das ist dann wohl die reizvolle Seite an diesem Vehikel.

 

 



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