Sonntag waren wir im Siebengebirge spazieren, um mal ein bissel was anderes zu sehen. Das Wetter war auch gerade noch gut genug dafür, obwohl es bisweilen im Wald doch ganz nett schwül war. Nun denn, auf dem Rückweg vom Milchäuschen Richtung unseres Parkplatzes, lief auf einmal ein Kaninchen vor uns auf dem Weg.
Jaja, Kaninchen, Wald - nix ungewöhnliches. Schon klar. Allerdings war seine Färbung ungewöhnlich hell für ein Feld-, Wald- und Wiesenkarnickel.
Hmmm.
Wir gingen näher dran, aber es machte keine Anstalten wegzulaufen. Da wurden wir schon stutzig. Als es dann auf zurufen auch noch angehoppelt kam, war klar das es kein Wildtier ist. Wir gaben ihm etwas Löwenzahn und ein, zwei Brombeeren die es auch dankbar annahm. Ansonsten suchte es nahezu verzweifelt den Boden ab und zupfte an jedem Grashalm. Es war etwas zerrupft, voller Zecken und offensichtlich ziemlich hungrig.
Dazu sollte man wissen, daß die meißten Zuchtkaninchen für den "Streichelhaushalt" in freier Wildbahn selten überleben. Sie werden früh von der Mutter getrennt und vom Menschen gefüttert. Wenn sie frei sind, fressen sie in ihrer Not alles. Auch Pflanzen die giftig sind oder die sie nicht verwerten können. Ihre Instinkte sind sowieso verkümmert. Also droht ein verhungern trotz vollem Bauch.
Nun ja, als wir uns so mit dem Hungerhaken beschäftigten, raschelte es im Gebüsch und der nächste Kandidat stürmte auf den Weg und stürzte sich auf den Löhwenzahn und die Brombeeren (viel anderes gab es da nücht). Noch magerer, zerzaust und ebenfalls mit blutsaugenden Schmarotzern übersäht. Sie liefen uns quasi nach. Es war klar das irgendein hirnloser Asi sie hier ausgesetzt hatte. Ist ja Ferienzeit. Gut, immerhin hat derjenige sie nicht einfach in die Mülltonne geworfen.
Das Erlebnis hatte eine Bekannte von mir nämlich, als sie zum Müllcontainer ging, fand sie eine Kaninchenmama mit fünf Jungtieren darin - lebend. Irgend ein seelenloses Schwein hatte sie einfach alle da reingeworfen.
Solchen Subjekten sollte man solange die Fresse einschlagen bis sie Grinsen, oder die Arme mehrfach brechen - je nach Gusto...
Wir haben sie eingefangen und mitgenommen. Montag gab es eine Untersuchung beim Tierarzt und nun versuche ich sie in gute Hände zu vermitteln.
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