Diesesmal hat es aber hingehauen.
Freitags war leider Arbeiten angesagt und deshalb entschlossen wir uns, Freitag auf Nacht zu Freunden nach Frankfurt zu gurken. Von dort könnte man Samstags in aller früh Richtung Treffen in der Nähe von Heilbronn fahren. Diese Variante erschien bedeutend streßfreier, zumal es auch wie beim letzten mal ganz schön ätzend heiß war.
Soweit hat das auch hingehauen. Der 170er lief trotz maladen Triebwerk stoisch die Strecke ab. Fotografiert wurden wir auf dem Weg gefühlte 100 mal. Aus jedem zweiten Fenster wurde ein Streicheltelefon gehalten. Seit ich dieses Auto fahre, sind meine Routen allerbestens dokumentiert.
So gegen 11 Uhr erreichten wir den schön üppigst belegten Veranstaltungsplatz. Der Planet hatte auch heute kein Erbarmen und gab alles.
Das Hallo war allerdings auch sehr üppig. Es bildete sich direkt eine Gruppe um uns und die Fragen prasselten auf uns hernieder. Viele Bekannte kamen auch angewetzt und wollten den Wagen mal in Echt in Augenschein nehmen. Von Ihnen hatte ich schon so manch hilfreiche Ratschläge, sowie Ersatzteile erhalten. Das Forum ist echt ein Segen.
Ich war schon erstaunt wieviele im stillen auf das Auto gewartet hatten. Aber gut, 9 Jahre sind ja auch ´ne Zeit.
Uns gegenüber waren die Kommentare durchweg positiv.
Hätte ich so nicht unbedingt erwartet.
Ah, ein OTP |
Oh, noch ein OTP... |
..und wieder einer, mal ein Bild von Innen |
Nachdem wir zu Mittag gegessen hatten, begab sich der Großteil der Teilnehmer auf die große Ausfahrt. An jener nahmen wir allerdings nicht teil, da wir wenig Lust verspürten bei dieser Hitze schon wieder im Auto zu sitzen. Wir hockten uns dann lieber mit den vor Ort verbliebenden hinter die Autos in den Schatten und redeten Benzin.
Dabei konnte man sehr schön die abfahrenden Fahrzeuge betrachten:
wieder einer... |
... |
..sind aber doch einige OTP´s da |
Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen die ersten dann auch wieder zurück und der Platz füllte sich zusehends.
ein weiterer OTP |
Versammlung am Mümmelhaufen |
Dieser Wagen ist auch in einem wunderbaren Gebrauchszustand. Ist auch immer auf dem Oldtimermarkt in Bockhorn anzutreffen |
in der Mitte ein Cabrio, rechts ein OTP |
noch ein OTP |
Ja, was kann man sagen?
Es waren mit über 90 Rahmenfahrzeugen soviel wie noch nie auf dem Platz. Das dürfte diese Fahrzeuggattung betreffed so ziemlich einzigartig sein. Und man bedenke:
Hierbei handelt es sich um ein Forumstreffen. Kein Klub oder sonstiges! Alles von privater Hand aus dem Boden gestampft.
Hut ab davor.
Mein Auto war mit Abstand das schlechteste - zumindestens optisch. Es war schon beeindruckend wie gut ein Großteil der Fahrzeuge dort im Fell stand. Wirklich schön mal zu sehen und es hat auch seinen eigenen Reiz. Aber letztlich gefällt es mir persönlich nicht so gut. Ich mag es halt morbid, hehe.
Ein Kombi wäre natürlich noch eine Variante die eine ziemlich Sünde wert wäre. Und diesesmal konnte ich auch in Ruhe mal einen OTP (Offener Tourer Polizei) in Augenschein nehmen. Von diesen wahrlich seltenen Fahrzeugen waren sage und schreibe 11(!) Stück vor Ort!
Das ist quasi die Kübelwagenvariante.
Ganz rudimentär, wenig Ausstattung, knapper Verdeckfetzen, strapazierbarer Innenraum - und das beste: Umklappbar Frontscheibe. Für mich ein Muß bei einem Cabrio.
Weitere Bilder (nicht von mir) gibt es übrigens hier: KLICK
Der Tag neigte sich dem Ende zu und es wurde gesellig. Allerdings ward es diesesmal am Biergarten doch recht laut, da nebenan im Gasthof eine Hochzeit im vollen Gange war. Zudem plagte einige wieder der größere Hunger und wir entschlossen uns dann unten im Ort einen Italiener aufzusuchen. Das war dann auch noch sehr lustig - und obendrein lecker.
Zu später Stund lößte sich diese Gesellschaft aber auch auf und jeder ging seines Weges Richtung Hotel.
So, jetzt ging der Tanz für uns aber los:
Wir hatten noch nicht im Hotel eingecheckt, sondern waren zu später Stund angemeldet. Vereinbart war mit der Besitzerin des Hotels, daß wir recht spät kommen würden. Dies wäre aber kein Problem wurde uns versichert.
Nun ja, war es aber doch - es war niemand da bzw. zu erreichen. Ein
Hotelparkplatz war auch nicht auszumachen und vor dem Hotel lungerten
betrunkene Personen herum. Machte aber nix, denn die Bewohner des
Asylantenheimes in Sichtweite übertönte die Suffköppe locker.
Da war ich schonmal bedient. Nachtruhe ade´.
Irgendwann bekamen wir dann auch die Hotelbesitzerin an die
Strippe, die wir wohl aus dem Bett geklingelt hatten (es war noch nicht
einmal 23.00 Uhr).
Diese lotste uns per Telefon dann zu einer Tiefgerage außerhalb der
Stadtmauern. Ein öffentliche, frei zugängliche Tiefgarage wohlgemerkt.
Schön voll mit zerbrochenen Flaschen und Müll sowie Grafitti an den
Wänden.
Boar, da war ich schon schwerstens genervt und auch ein bissel stinkig. Was´ndasfürnHotel? Ohne Parkplatz?
Naja, aber ich hätte es ja auch
selber buchen können.
Als wir dann wieder beim Hotel waren, stand auch die Besitzerin im
Türrahmen. Sie viel direkt mit ihrer ungepflegten Erscheinung ins Auge
und mit ihrem aufdringlichen Uringestank in die Nase.
Jackpott!
Das uns zugewiesene Zimmer stand dem ersten Eindruck in keinster
Weise nach. Eine umgebaute Besenkammer würde ich sagen. in der Mitte des
Räumchens stand ein Stehtisch mit einem Fernseher drauf, dessen Kabel
durch den Raum gespannt(!) waren. Ein Doppelbett füllte den Rest des
Raumes aus. Bezogen war dieses mit Satinbettwäsche aus den 90ern, in der
schon vermutlich ein paar hundert Personen genächtigt hatten. An
Reinigungsgängen waren es aber sicherlich nicht soviele. Lampen gab es
nur an der Decke. Das Badekabuff rundete das desaströse Bild mit seiner unnachahmlichen Bahnhofskloausstrahlung perfekt ab.
Ach ja,
trotz Altbau ware es in dem Zimmerchen auch noch gute 500°C warm.
Die Begleitung verließ zu diese Zeitpunkt dann auch der Rest ihrer Contenance. Sie war fix und fertig, müde, verschwitz und
natürlich enttäuscht da das Hotel so ziemlich nix mit der Darstellung
auf der Internetseite zu tun hatte. Aber so garnicht.
Tschja, jetzt stand ich da. Madame das heulende Elend, das "Zimmer"
eher ein Wohnklo, das Auto Freiwild für die Chaoten und der Gedanke das
die in Eigenurin getränkte Hotelbesitzerin morgens einem noch das
Frühstück zubereitet....
Also habe ich mir die Leidensgenossin geschnappt, wir gingen direkt wieder zum
170er, holten ihn aus seinem Verließ, fuhren zur Tanke um Brennstoff
aufzufüllen und sind unumwunden auf die Bahn Richtung Heimat. Denn ein
anderes Zimmer zu suchen hatte wenig Sinn um diese Uhrzeit. Außerdem war
der Gedanke in absehbarer Zeit geduscht im eigenen Bett zu liegen doch
recht verlockend.
Die Fahrt nach Hause war auch wirklich schön. Der Wagen lief völlig brav, es war kühl und der Verkehr kaum noch vorhanden. Das war eine wohltuende Entspannung.
Ich liebe es Nachts auf der Autobahn zu fahren. Fenster unten, nur das Triebwerk brummt und man ist quasi mit sich und der Maschine alleine.
Nach knapp 5 Stunden war das Ziel dann auch erreicht und das Bett war der Beste Ort der Welt, hehe.
Naja, beim nächsten mal wird das aber anders gemacht ^^.