Dienstag, 4. April 2023

Le Wochenende

Tschja, da hatte ich doch viel vor an diesem vergangenen Wochenende.

Und das hat auch geklappt - allerdings völlig anders wie geplant. Haarsträubend anders.


Die Trümmertranse braucht Zuwendung. Die kommende HU ist schon dräuend am Horizont - oder sollte schon sein, weil letzten Monat abgelaufen. :whistling
Da es aber Gevatter Rost an den Kragen gehen soll und auch mal neue Ventilschaftdichtung von Nöten sind, da sie jeden AU-Versuch erfolgreich abwehren, ist eine größere OP eingeplant.


Somit bin ich mit der Schleifhexe (Motorrad) in die Halle gefahren wo der Eimer gelagert ist, verlud das Krad im Wagen und fuhr Richtung meiner Schrauberhalle. Denn ich wollte den Transit dort lassen, da ich dort in Ruhe Schraub- und Schweißarbeiten verrichten kann, mit dem Krad wollte ich dann wieder heim fahren. 

 Ich habe es aber nicht dorthin geschafft.



Schon wieder an einer Bushaltestelle havariert. Da Fuck? :wonder:

Gut, diesmal nicht mit seiner Exkremez aus Sindelfingen und das ist eigentlich das überraschende. Denn der Transit ist bisher ein Ausbund an Zuverlässigkeit.


Denoch war es ähnlich. Wärend der Fahrt einfach aus. Puff! Nix mehr.

Ich habe das erst garnicht geschnallt, dachte noch kurz: "Hä? Wisoissndersoträge?"

Ernsthaft jetzt?


Endstation wieder mal eine Bushaltestelle welche sich dankenswerterweise nach einer Kurve darbot um dort tot auszurollen.

Also aussteigen und Haube auf.

Natürlich hatten wir das denkbar schlechteste Wetter.

Ein wüster Mix aus Schnee und Regen von ordentlich Wind getrieben, peitschte die Scheiße aus mir raus wärend ich versuchte die Ursache für dieses unverzeihliche Fehlverhalten zu ergründen. Treibstoff kam schonmal, Luft war ausreichend vorhanden - blieb also wieder mal nur ein Verdächtiger - die Zündung.

Ja, die war es auch in diesem Falle.

Kein Funke - so garnicht. Hmmm, Zündspule oder die elektronische Zündung? Letztere ist immer schnell in Verdacht, hat sich aber bisher immer als sehr zuverlässig herausgestellt.


OkOk, mal überlegen. Ich habe das Krad ja hinten drinne, somit könnte ich schnell nach Hause fahren , im 170er die Ersatzzündspule aus dem Kofferaum fischen und die in den Transit implantieren.

Schmerzlich denke ich in dem Moment an die Kiste mit Zündungskrempel für den Transit, welche in meiner Schrauberhalle sinnlos herumliegt.

Ungewohnt entschlußfreudig habe ich mich sofort mit dem Zündspulemitmotorradholen-Gedanken angefreundet, als sich meine Ratio (ein seltener Moment) einschaltet: "Was ist wenn es nicht die Zündspule ist?

Dann biste gebummst.

Willst du wieder im Regen ein paar Stunden auf den ADAC warten, hmmm?"


Scheiße, nein!


Also durfte mein leidgeprüfter Bruder wieder mal der erste Auserwählte sein ( ich wußte das er an diesem Samstag nicht arbeiten mußte.

Und was kann für ihn schöner sein, als seinen freien Tag wieder mal mit seinem Bruder zu verbringen, der mit seinem alten Müll....naja, Sie wissen schon).

Als er den Hörer abnahm und ich ihn unvermittelt fragte, wo er gerade sei und was er denn heute so vorhabe, vernahm ich ein unverkennbares Schnaufen welchem eine dramaturgischen Pause folgte: "Was ist passiert? Wo bist du?" kam danach (ziemlich unverschämt wie ich finde, so oft war das diese Jahr doch noch gar nicht) als Antwort.


Ich schilderte meinen heutigen Totalausfall inklusive meiner tollen Motorrad/Zündspulenidee und bereitete ihn nur seelisch darauf vor das er eventuell, möglicherweise heute noch einen Abschleppvorgang verrichten müsste.

Er antwortete, das er tatsächlich gerade in der Nähe mit meiner Mutter unterwegs sei - hierbei möchte ich hervorheben, das es natürlich auch seine Mutter ist.

Hier wollte er mir nur durch die Blume mitteilen, das er seinen freien Tag damit verbringt mit Muttern einzukaufen, wärend der feine Herr (ich) es vorzieht lieber seinen eigenen Stiefel zu fahren.

Oh ja, sowas kann man mit einem Wort sagen! )A(


Zum Glück bin ich mit der Arroganz meines Vaters gesegnet, ignoriere sowas einfach weg und nehme es als selbstverständlich an, dass mir geholfen wird.

Wärend ich im Transit auf die beiden wartete - meine Mutter wollte partout nicht das ich bei dem Wetter mit dem Krad fahre, sie (Plural, Lol) würden mich fahren - kamen zu meinen Kopfschmerzen noch ein paar stressige Gedanken.

Meine Lebensgefährtin war just in diesem Zeitraum aus Kassel auf den Weg zu mir – also hatte ich noch was vor. Mein Schraubersamstag ist dahin bzw. mutiert. Es ist wieder mal kalt, naß und mein gemütlicher Feierabend ist schon bedenklich in die Nacht verschoben. Ich k-ö-n-n-t-e kotzen. In diesen Gedanken schiebt sich der Wagen meines Bruders.

 



Kurzes Blabla und ab ging es die 20 Km bis nach Hause. Vor Ort bemerkte ich, das mein Hausschlüssel natürlich gemütlich im Transit liegt. Also kam ich nicht in die Wohnung und somit auch nicht an den Schlüssel vom 170er – Auweia, das kann ich meinem Bruder jetzt aber nicht sagen. Mir rinnt der Angstschweiß schlagartig die Furche runter. Aaaaber Moment! Der Kofferraum ist doch vielleicht auf, denn das abschließen nervt immer so!

Und tatsächlich, er ist auf!

Also gerade noch um die spontane Selbstentzündung herum gekommen, ab in seine Karre und zurück zum Havaristen.


Im Regen die Spule getauscht – das Bauchgefühl sagt aber schon: Näää, das ist es nicht, Alter.
Ja, war auch so.

Kein Zündfunke.

Zwischendurch rief die Frau an und fragte wie denn der Stand sei.



Och, unterirdisch. :spitze:



Da Caro aber mit logischem Denken behaftet ist, stellte sie die Frage nach einem Abschleppseil. Hmm, weder ich noch mein Bruder besaßen eines – also nicht hier am Objekt natürlich.

Sie hatte aber eine Lösung – in der Halle in ihrem japanischen Kleinstflitzer läge eines, falls Bedarf.

Also wieder in die Karre meines Bruders – meine Mutter saß übrigens immer noch amüsiert dabei – und rüber zu nahegelegenen Halle (7 Km). Celica aufgebrochen, Seil rausgefummelt, wieder zurück zum Transit.


 

 Im strömenden Regen, in Pfützen knieend, das Seil zwischen Chrysler und Ford gefummelt und ab ging es. Mein Bruder hatte wohl keinen Bock mehr, oder doch noch was anderes an diesem Tag vor. Deswegen hatte er auch einen leichten Bleifuß. Ich habe in meinem Leben noch nicht so geschwitzt beim drängeln. 

 




Aber es ging gerade noch gut. Karre vor Ort in die Halle geschoben, Motorrad wieder raus, Mama und Brüda in den Arm genommen und direkt nach Hause gegeistert.

Tach gelaufen.


 

Nächster Morgen: Früh raus, den Frau will an ihrem Japaner die jammernde Lima reparieren und ich nach dem Transit schauen.

Beim Transit brachte das Messen zutage, das die Zündspulen soweit Ok sind.

Ob doch die elektronische Zündung etwa....?.

Gut, hier komme ich nicht weiter ohne Teile. Ich bin gefrustet und latsche rüber zur Frau um mal zu schauen, ob es ihr vielleicht schlechter geht als mir,damit ich mich besser fühlen kann.

Ich habe Glück, wie ich beim betreten ihrer Garage bemerke. Sie hat nämlich gerade die Lima beim Zerlegen geschrottet.

 


Okay, dieser Sonntag ist auch üm – wir sind langsam auch hungrig und ordentlich durchgekühlt. Abends haben wir uns dann mit einer Freundin zum Essen getroffen um wenigstens was Schönes zu machen.


Hingefahren sind wir mit Caro´s Winterauto (Chevy Blazer S10). Dieser sorgte dann an späten Abend noch für das nächste Highlight des Tages.

Wir verabschiedeten uns nach dem Essen von unserer Begleitung, setzten uns zufrieden und Bettschwer in den Plüscheimer – und der Anlasser drehte ohne auszurücken. Tausendmal probiert, aber kein Motorstart stand am Ende.


Whatthefucken? :pinch:

Caro fallen in dem Moment alle sieben Sünden ein, denn eigentlich hat der Karren schon länger ein Problemchen mit dem Anlasser. Tschja, nun scheint daraus ein Problem geworden zu sein. Jetzt reitet aber Panik langsam großen Kummer. Montags hat sie noch frei, aber Dienstag muß sie wieder auf der Arbeit in Kassel sein – und von vier Autos geht nur noch eines.


Auweia. :mo:

Die Freundin fuhr uns Heim - und mit der Erkenntnis, dass der kommende Montag ein schmerzhafter wird, ging es in die Federn.

Der nächste Tag begann von der Wetterseite her erstmal heiter, mir schlug aber der Gedanke auf den Magen, dass wir gleich den Anlasser vom Blazer auf der Straße ausbauen müssen. Das ist echt kein Spaß bei dem Eimer – von der Örtlichkeit mal ganz ab. Kaffee ohne Genuß reingezerrt, Werkzeug in den 170er gestopft und ab zum Blazer gegeistert.


 

Vor Ort haben wir aber erstmal lieber nochmal den Versuch gestartet zu…starten. Das ging beim dritten drehen dann auch auf den letzten Ruck des Anlassers. Boar, was für ein Glück!

Also schnell in Caro´s Garage, Celica raus, Blazer rein, aufbocken, Rad ab und nachdem die Getriebeglocke demontiert war, konnte nach einer furchtbaren Ewigkeit der Anlasser nach unten aus der Schlangengrube herausgezaubert werden.


 


 

Auf der Werkbank zeigte sich aber recht schnell, das der Anlasser gut aussieht und auch noch Supi funktioniert.



Hmmm, das ist unerfreulich. Also entweder war es ein Masseproblem am Magnetschalter, oder ein Problem auf dem Weg vom Zündschloß zum Anlasser. Nachdem der Anlasser wieder an seinem Platz weilte, stellte sich schnell letzteres heraus. Werkstatthandbuch lag auch schön in Kassel, was eine weitere Fehlersuche + Behebung eher wage erscheinen ließ.

 

Okay, es gab nun ein paar letzte Optionen:

Transit ans laufen bringen, Celica ans laufen bringen, oder Mietwagen.

Mit dem 170er mag sie nicht fahren. Es war schon früher Nachmittag und die Zeit drängte.

Wir fuhren zweigleisig: Sie blieb in der Garage und wollte versuchen die Lima der Celica zu retten, wärend ich zu meiner Schrauberhalle (schlappe 35 Kilometer weg) fuhr um den Altzündungskrempel vom Transit zu holen. Vorher hatten wir noch versucht beim Teilefuzzi ne passende Lima zu ergattern, diese kommt aber erst gegen Mitte der Woche.

Als ich im schönsten Sonnenschein an der Halle aufschlug, ging auch schon das Terrorfon. Die Frau ist dran und berichtet freudestrahlend das sie aus zwei Limas eine gemacht habe und diese sei auch schon eingebaut sei und funktioniere.

Puh, wenigstens etwas.

Na, dann kann ich mich ja ohne Druck an den Transit machen. Also flott den vergammelten Zündkontakt und ein bissel Kram für drumherum eingepackt und im fetten Feierabendverkehr samt Schneetreiben zurück gekrochen.

 

Der Rest war nur eine Fingerübung mit dem Ergebnis das der Motor sofort ansprang.

Jesus....

Verdammte Axt, da hat es doch tatsächlich mal die elektronische Zündung zerlegt. Und ja, der olle Anti-elektronisch Zündung Stammtischjammerspruch „ mit nem verbrannten Zündkontakt kommste immer noch Heim“, stimmt wohl irgendwie auch.


 


 

 Hätte ich den mal dabei gehabt anstelle des Motorrades.

 

 









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