Dienstag, 6. Februar 2024

Das Lehrbuch

In der Automobilliteratur gibt es massenhaft Lehrbücher, welche versuchen einen mit der Technik und allen ihrer möglichen und unmöglichen Defekten und Fehlern bekannt zu machen um derer Herr zu werden. Ich habe so einige davon in meinem Bücherregal schlummern. 

Voran ganz klar der große Trzebiatowsky:

Weiter geht es mit den wohl bekannten "Jetzt helfe ich mir selbst", "So wird´s gemacht" usw. 

Ich laß und lese aus Interesse darin und war und bin erstaunt was es nicht alles an Problemen gibt und womit sich so manch einer hat herumschlagen müssen. 

Als User des 170er, kommt mir das aber so langsam wie ein Drehbuch vor.

Seit dem ich dieses Auto besitze, habe ich so ziemlich jeden Defekt den es so geben kann tatsächlich auch selber erfahren müssen. Dieses Auto ist wirklich unglaublich! Alles was an Schrottbeispielen in den Büchern als mahnendes Extrem hinterlegt ist - meiner hat das. Und zwar genau so wie abgebildet.

Auf der heutigen Seite der Grausamkeiten haben wir eine rupfende Kupplung. Ignoriere ich für meine Verhältnisse schon superlange weg. Also so drei Wochen. 

Gut, sowas ist behindert. Das nervt beim Fahren wie die Sau und macht so garnix besser. Vor allem nicht meine Laune.

Ja nu! Stell dich mal nicht so an. Dann mach das halt mal. Jaja, ich wußte schon genau warum ich mich da so vor drücken wollte. Es ist nämlich mit - Überraschung - sehr viel Arbeit verbunden. Und um es kurz zu machen: satte zwei Tage habe ich dafür gebraucht.

Dankenswerterweise muß der Motor für diese Arbeit nicht ausgebaut werden - obwohl ich schon fast glauben möchte, das dies besser gewesen wäre.


Kiste aufbocken....sonst kann man nicht die Kardanwelle lösen. Motor direkt mit abstützen, braucht man nachher noch

Verkleidungsgeraffel ab, Schalthebel demontieren

Gelenkmanschette markieren, Splinte entfernen und alle Bolzen lösen



Welle nach hinten schieben, Gelenkscheibe rauszirkeln - paßt nämlich gerade so nicht gut vorbei

So, jetzt geht es aber erst los. Es ist ja nicht nur die Getriebeglocke vom Motor zu lösen, damit verbunden ist auch noch der Halter der Motordrehmomentstütze, welcher gleichzeitig auch noch den Auspuff hält. Kommt man so richtig gut dran. Das demontieren der Motorhaubenseitenteile hilft schonmal. Von da kann man sich durchfummeln. Richtig schön ist das abflanschen der Hebelmechanik und das entfernen der Schubstütze am Getriebe/Rahmen. Dann braucht man aber tatsächlich nur noch die Getriebestütze selber zu lösen (jetzt greift der vorher unter dem Motor plazierte Wagenheber) und kann unter fluchen und verwünschen das Getrieb einfach herausziehen. Hanschuhe verhindern hierbei die schlimmsten Quetschungen der Finger.

Nach einem - wörtlich - Kraftakt war das Getriebe ausgebaut und die Kupplung frei gelegt

beim Automat war einer der Federarme schon am schwächeln


Der Kupplungsautomat war jetzt auch nicht mehr der frischeste. Einer der Arme hatte schon Lähmungserscheinungen, also war Austausch hier schon angebracht. Die Mitnehmerscheibe sah auch nicht so prall aus. Belag war noch genug vorhanden, aber die war trotzdem üm. Verölt, ungleich abgelaufen ect. 

Aber der Hit war das Schwungrad selber! Es war auf der Lauffläche von Rissen durchzogen. Das kannte ich bisher wirklich nur aus dem Lehrbuch.

Automat demontiert, Schwungrad liegt frei



iih


Tja


Auch nicht besser



Tja, das war natürlich total mistig. 

Das es hier auch das Schwungrad zerlegt hatte...Uiuiui. Damit hatte ich nun nicht gerechnet muß ich sagen. Nun war guter Rat teuer - und das ist bestimmt wörtlich zu nehmen. 

Neue Scheibe und Automat waren schon mit gut 300 € dabei. Ausrücklager hatte ich mir geschenkt, da die auch teuer sind (um die 100 € ) und  auch nicht mehr als zentralgeschmierte Versionen erhältlich. Ich wußte aber das meines noch Top ist, also war ich an dem Punkt gelassen. Nur das mit dem Schwungrad ist so eine Sache. Nicht gut dran zu kommen und schon garnicht im preislichen Rahmen.

Aber nicht verzagen. An meinem anderen Motor ist ja noch ein Schwungrad verbaut - der liegt allerdings in der anderen Halle - und die ist nicht um die Ecke. Hilft nix, muß jetzt sein.

Glücklicherweise bin ich um die Schröpfung meines Kontos vorerst noch herum gekommen, da das andere Schwungrad noch intakt zu sein schien.

da isses



Ach ja, das ist doch schön

das sollte funktionieren




Gedöns

mal ein anderes Schrauberdomizil

eng, aber gut genug

die Gute Schwungradkralle vom/für den Käfer ist immer noch ein Segen

nicht vergessen!

doppelt hält besser



allez noi

auch hier ein VW-Teil - bloß mit etwas Malerband optimiert (Durchmesser geändert)

Juhu

nicht vergessen (für die Welle)

Der Einbau war natürlich auch nicht ein Tanz im Mai, klar oder?




Okokok, egal. So ist das halt bei so einer alten Karre. Ob das allerdings so funktioniert wie gewünscht?....Wir werden sehen.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen