Freitag, 24. Juli 2015

Luftunterstützung

Die Heizung beim 170er funktioniert nur durch den Fahrtwind. Das war vor 50 - 60 Jahren sicherlich noch völlig in Ordnung. Da stand man herzlich wenig im Stau und Berufsverkehr war unbekannt. Um Käferähnlichen Scheibenbeschlag vorzubeugen, habe ich mir nun ein paar Lüfter bestellt um zumidestens ein Lüftchen wehen zu lassen, wenn der Wagen steht.

Von Links nach Rechts: Wärmetauscher, Lüfter, Verpackung

Paßt hervorragend ins Gehäuse des Wärmetauschers

Donnerstag, 23. Juli 2015




Macht mal...

Man merkt schon das sich die Zeiten geändert haben.
Vor einigen Jahren noch, hat es jetzt nicht so unbedingt jemanden interessiert, daß man ein altes Vehikel durch den Alltag scheucht. In der Regel haben sich die Leute gefreut und ab und zu gab es Gespräche an der Tanke.
Und es kamen einen auch andere alte Autos entgegen, selbst bei schlechtem Wetter. Das war natürlich schön.
Aber mittlerweile sehe ich selbst bei gutem Wetter maximal am Wochenende alte Karren. Und ich bin derzeit viel unterwegs.
Die Gesprächsthemen sind auch in eine andere Richtung abgewandert. Es geht oft um das Thema Geld; das die Fahrerei anstrengen und gefährlich ist; Umweltgeschwafel; welche Kleidung bei der Oldtimerrally ect.
Für viele ist es zur Spielerrei geworden.

Auch in der Wahrnehmung der Leute hat sich was gewandelt.
Vor 40 Jahren wurde man von allen doof angesehen, wenn man ein altes Auto gefahren hat. Heute wird man von den Leuten die einen Oldie haben doof angesehen wenn man sein altes Auto nicht nur Sonntags fährt.
Unter der Woche? Bei Regen gar? Und Winter geht garnicht. Da kippen die aus den Schuhen wenn man das nur erwähnt.
Unter der Woche drängeln die dich dann mit ihren Leasingkombis von der Bahn, aber am Wochenende sind sie 1000% Oldtimerfahrer.
Ich habe auch irgendwie keine Lust mehr mich mit dem drumherum zu befassen. Oldtimergazetten kann ich mir echt nicht mehr ansehen und Olditreffen sind auch eher naja.

Ich kann es auch garnicht genau festmachen woran das jetzt so liegt.
Letztlich ja an mir, da ich ja keinen Bock mehr darauf habe.
Irgendwie ist das alles so Folklore geworden. So freudlos...gezwungen.
Und echt nervig ist auch das Geldgelaber von den Menschen die nix damit zu tun haben. Nene, nicht die üblich Spritsaufkohlewegtankwartsbesterfreundsprüche von (dieselangetriebenen) "Coupe"treibern mit 4(!) Türen, sondern das man ja sooo viel Geld haben muß um so ein altes Auto zu bewegen. Naja, wenn man nicht schrauben kann und auch noch eine moderne Wanze sein eigen nennen möchte - sicher, dann ist das bestimmt ein schweineteurer Spaß.
Aber mal ehrlich: ich versage mir auch so einige Dinge. Flachbildglotze? Smartphone? Teure Klamotten? Lege ich keinen Wert drauf. Geht mir am Arsch vorbei. Ich tanke lieber.
Wochenende auf die Piste, abends essen gehen? Selten. Wir hänge manchmal bis tief in die Nacht im Motorraum rum. Ich bin meine Werkstatt und ich bin nicht nur der Fahrer. Ich bin zwangsweise auch mein eigener Schmiermaxe. Sonst geht das nicht - oder ich werfe noch mehr Geld drauf.
Aber ich mache das gerne. Ich tue es für mich. Ich finde meine Karren so geil, das ich am liebsten damit jeden Tag fahre (wenn ich den fahren muß - ist ja auch nicht immer der Fall). Ich stecke nicht soviel Zeit und Herzblut darein, um die irgendwo rumstehen zu lassen.

Letztlich ist es ja ganz gut, daß sich immer mehr Menschen mit den "Oldies" befassen. Ist ja auch sicher positiv zu sehen wenn ich so auf die Ersatzteillage (Reifen z.B.!) schaue. Die ist gut wie nie!
Und wenn man höflich bei den (mitunter nervigen) Fragen der Unbeteiligten bleibt, ist dies auch im Interresse der ganzen Sache.
Aber wenn ich so an die letzten Unterhaltungen mit Oldtimerbesitzern und zukünftigen Oldtimeranwärtern ("am liebsten SL oder Mustang") zurückdenke, dann schaudert es mich.
Mich hat das alles abstumpfen lassen. Freue mich schon garnicht mehr so, wenn ich was altes sehe. 

Also, man sieht sich auf der Straße...nicht.



Dienstag, 14. Juli 2015

Neben dem ganzen Schrauberterror, gibt es natürlich auch die schönen Seiten an der ganzen Sache: Fahren.

So hübsch kann Alltag sein:
























10. Mercedes 170 Forumstreffen

Und damit ist nicht diese hochnotpeinliche Hausfrauenwanze aus Plastik gemeint.
Seit 10 Jahren gibt es nun das Treffen des 170er Forums, bei dem sich von Jahr zu Jahr mehr Rahmenfahrzeuge einfinden. Dieses Jahr wollte ich auch endlich mal dahin. Ich habe in letzter Zeit viel am 170er gemacht, aber leider ist er nicht zum entscheidenden Termin fertig geworden.
Nun ja, also sind wir halt mit meinem "Fremdfahrzeug" dorthin gereist. Morgens früh haben wir uns auf den Weg gemacht, um halbwegs zeitig dort zu sein. Vorher noch den Buick an der Tanke mit Kraftstoff befüllt und ab Richtung Heilbronn.

Uiuiui, da hatten wir aber die Rechnung ohne die Holländer gemacht. Offenbar sind wir genau in eine Ferienwelle geraten. Die Bahn war ganz schön voll und es gab auch immer wieder mal zähflüssigen Verkehr.
Nach einer gefühlten Ewigkeit unter sommerlichen Temperaturen, erreichten wir den Treffpunkt.
Hier war auch schon ordentlich was los. Sehr gut.
Stühle ausgepackt, Getränke in die Hand und Kontakt gesucht. Dies gelang auch recht schnell und die Zeit verging bei den Benzingesprächen wie im Fluge.
Hut ab vor den Veranstaltern, welche sich sehr viel Mühe gaben um dieses Treffen auf die Beine zu stellen. Es ist schon etwas besonderes soviele alte Fahrzeuge eines Types, deren Besitzer und auch Interessierte an einem Punkt zu versammeln.
Und ohne die Mitglieder des Forums und dessen Informationsgehaltes, wäre ich mit Sicherheit nicht schon so weit mit dem Wagen.
So ein Treffen ist genau das richtige um der eigenen (Schrauber)Motivation wieder einen Schub zu geben.

Rubbeldiekatz war es schon nach 21 Uhr und die Heimat rief nach uns. Wir überlegten uns noch, ob wir uns nicht eine Bleibe für die Nacht suchen sollten, aber wir entschieden uns für den Rückmarsch.
Der gestaltete sich (nach dem Auffinden einer Tanke) als sehr angenehm beschaulich. Eine laue Sommernacht, Fenster unten, der Wagen brummt wie altes Flugzeug und dieser beruhigender Klang läßt einen runterkommen. Radio? Ne, kein Bedarf. So zogen wir ein paar Stunden über das Asphaltband der Autobahnen durch die Nacht Richtung Köln.
Letztlich hatten wir rund 750 Kilometer sowie 104 Liter Sprit an dem Tag durchgebracht und mehr Zeit im Buick gesessen als auf dem Treffen, aber so ist das halt.
Gibt schlimmeres...




















Nicht nur die Amis konnten "Groß". Ist vielen aber erst bei dem Vergleich gewahr geworden...
















Tja, und so sieht die grausame Realität heute aus. Erst so fällt auf, was für riesige Mastschweine die modernen Autos sind.