Diverse Treffen sind dank der allgemeinen Hysterie ja dieses Jahr bekanntlich ausgefallen. Trotzdem möchte man Freunde treffen und weiterhin olles Zeug sehen.
Deswegen schwangen wir uns auf die Kräder und haben uns in den Harz begeben um genau das zu erledigen.
Erst war ja der Plan wenigstens die Hinfahrt über die Autobahn zu bestreiten, um nicht so ultraspät dort aufzuschlagen, aber da sich unerwarteterweise doch der Tag der Abreise als arbeitsfreier Tag entpuppte, schlugen wir die Überlandroute ein.
Tja, gute Idee - bloß klappen muß die auch.
Also nach Karte zu fahren mithilfe einzelner Hauptpunkte hat nicht so gut geklappt, da es natürlich nicht so unbedingt zu den Wegweisern paßte und das ständige auf die Karte glotzen doch tierisch nervte sowie Zeit kostete.
Ok, zudem kamen wir teilweise in ländlich Bereich welche so dermaßen häßlich waren (der touristische Teil des Sauerlandes sei hier deutlich hervorgehoben) das es echt nicht viel Spaß machte. Dazwischen aber gab es immer wieder Etappen die so geil daherkamen, daß man es kaum glauben mochte.
Es wurde Zeit für eine kleine Kaffeepause um den Rest der Route zu beratschlagen.
|
als Rastplatz wählten wir dieses verlassene Gehöft im Ort |
Da wir schon einen erklekliche Zeitraum unterwegs waren, aber dem Ziel nicht so furchtbar nah kamen, mußte die Kriegslist geändert werden. Vorsorglich hatte die Frau schonmal ihr überaltetes Navigationsgerät dabeigehabt. Dies wird zwar schon lange nicht mehr vom Hersteller unterstützt, hat aber eine fantastische "schönste Route Option" welche immer noch hervorragend funktioniert. Da wir uns auf dieser Fahrt sicherlich nicht abnerven lassen wollten - und natürlich galt es das Ziel im Harz noch im Tageslicht zu erreichen - wurde das Gerät für den Rest der Fahrt rangezogen.
Dies war eine gute Entscheidung. Danach ward das fahren flüssiger, die Landschaft zu bestaunen sowie die Straßenverläufe zu genießen entwickelte sich zu einer Wohltat.
Oft hielten wir dann aber auch nicht mehr an und somit waren die Eindrücke nur etwas für die Erinnerung, denn zum Fotos knipsen kamen wir nicht mehr wirklich.
Es lief zu gut und das fahren war eine Freude.
|
Gut, da haben wir dann doch nochmal angehalten |
Nachdem der Kohldampf auch deutlich an die Pforte klopfte und der Allerwerteste ebenfalls mit Protest ob seiner Behandlung sich zu Wort meldete, war es auch echt mal gut anzukommen. Ich weiß es jetzt nicht mehr genau, aber die ganze Landstraßengurkerei hat letztlich über acht Stunden gedauert - und das für gerade mal etwas über 300 Kilometer.
Naja, egal es hat sich angefühlt wie 1000 und das zählt ja am Ende für uns.
Jetzt hatten wir auch das Gefühl weit weg zu sein.
|
der Gastgeber hat extra für uns auch seinen Haufen reaktiviert |
Wir wurden auch schon freudig erwartet und noch nicht ganz vom Mopet runter und schon hatten wir Kaltgetränke in der Hand.
Dann wurde der Grill angeworfen und Gas gegeben.
Geil.
|
zwischendurch hatte ich noch die Gelegenheit für ein paar Aufnahmen |
|
den Smoker haben wir diesmal leider nicht ausprobiert |
|
Hoppla! Wasndas? |
|
|
|
|
|
Der blanke Wahnsinn was es bei denen alles zu bestaunen gibt. Aber Fragen mußten bis zum nächsten Morgen warten, denn die Feierlichkeiten riefen und wir gaben uns alle dem Suff hin.
Nach einem opulenten Frühstück ging es wieder auf die Räder, denn wir wollten uns ein Haus in der "Nähe" ansehen, welches event. zum Verkauf stand. Gucken kost ja nix, nech?
Zuvor mußten aber die Rösser noch gepflegt werden. Die XS benötigte einen guten Schluck Öl und die Monster machte gestern mit einer undichten Kupplung auf sich aufmerksam
|
Ist Ihnen der Herr mit der Armbinde aufgefallen? Ja? Ist ihnen die Triumph mit der krummen Gabel aufgefallen? |
|
wo es was zu schrauben gibt, da gibt es auch was zu gucken... |
|
...und mitanfassen am Ende auch noch. Viel Flüssigkeit war aber auch nicht mehr drin |
Nun, dieser Defekt ließ sich vor Ort nicht beheben, aber mit Nachkippen reichte es völlig um damit bis nach Hause zu kommen. Zuvor aber ging es wieder auf die Bahn.
Drei Kräder und eine voll besetzte S-Klasse als Überlandkonvoi.
Die Jungs hatten natürlich feine Ortskenntnisse, weswegen wir über Sträßchen und durch Dörfer gurkten bei denen wir aus dem Staunen nicht mehr rauskamen.
Sowas schönes.
Vor Ort wo es das Haus zu besehen gab, hielten wir dann auch zu einer kleinen Rast und berieten über das weitere vorgehen. Mir fiel auf dem Hinweg mittten in den Feldern so eine alte Fabrik ins Auge. Da wollte ich hin.
|
ich habe tatsächlich keinen ganzes Bild von der Kirche |
Ja, das Haus war schön, aber die Rahmenbedingungen nicht. Also direkt zum deutlich interessanteren Objekt:
|
die Herren hatten natürlich wieder was zum spielen dabei |
Das Gelände war affengeil! Mitten im Nix, an einem Fluß gebaut. Es war ein altes Wasserkraftwerk. Nicht hoffnungslos zerstört, aber kurz davor. Sowas hätte ich vor 15 Jahren sicherlich ernsthaft in Angriff genommen, aber auch ich bin nicht mehr der jüngste und habe es somit liebert nur betrachtet und taggeträumt. Dabei viel ich auch fast in eine Grube, möchte ich sagen.
Es war ein Schacht draußen in der Wiese vor dem Gebäude. 40x40cm und mit Dreck gefüllt.
Auf diesem Dreck (ca. 50cm tief vom Bodenniveau) lag eine Maus. Ohjeh, ich dachte sie wäre tot, pfiff aber aus Gewohnheit durch die Zähne um sicher zu sein. Dabei zuckte sie aber!
Hoppla, da ist ja noch leben in der Bude. Also bückte ich mich rüber und wollte sie da rausholen. Dabei merkte ich das das gar kein Dreck war in dem Schacht. Das war einfach Brackwasser mit viel Laub und kompostartigem Gezeugs darauf. Es gab bei jeder Bewegung nach.
Kein Wunder das der kleine Scheißer da nicht mehr rauskam. Wer weiß wie lange der das schon vergeblich probiert hatte. So kalt und fix und fertig wie er war, vermutlich eine Ewigkeit.
Na, da hatten wir alle doch direkt eine tolle Aufgabe. Trocknen und warm machen.
|
So oarm |
Irgendwann war die Maus auch wieder halbwegs fit und ich setzte sie weiter entfernt im schützenden und nahrungsreichen Unterholz aus, auf das sie sich erholen möge. Danach bin ich wieder zu dem Schacht und wollte ein Brett reinstecken damit es anderen Tieren erspart bleibt so zu verrecken.
Dabei wurde mir aber heiß und Kalt! Als ich ein gut zwei Meter langes Brett dort reinschob, versank es komplett darin!
Ach du Scheiße, das ist ja richtig tief! Und ich wäre da vorhin ja fast reingestolpert.
Nicht auszudenken!
Ich habe letztlich alles vollgestopft bis es recht fest war und dann noch eine paar Bretter draufgelegt. Nicht auszudenken was passiert wenn da mal einer reinfällt. Den findet hier doch keine Sau mehr.
Wir begaben uns dann wieder auf den Rückweg, denn der Tag neigte sich schon wieder dem Ende zu und das rief doch schon wieder nach grillen und Bier.
Aber da es nach der Ankunft doch noch ein Zeitfenster gab, stopften wir dies mit Trekkerfahren.
|
es ging bergauf und es durfte geschufftet werden |
|
mehr Cabrio geht nicht |
|
viel mehr Spaß wohl auch nicht |
|
auf so einer langgezogenen Steigung merkt man jedes halbe PS weniger |
|
ab in den Wald |
|
raus auf die Felder ins natürliche Geläuf |
Das war super! Eine schöne Freilufttour mit abschließendem beisammensein und Bombenaussicht
Tjaaaa, und nach der Rückfahrt, welche ich am Steuer saß, war natürlich mein Kumpel in Verkauf- und ich in Kauflaune. Aber nicht der grüne oder blaue Trecker waren im Fokus (und eh nicht zu veräußern), sondern das kleine häßliche Entlein welches halb verrammelt im verfallenden Haus sein Dasein fristet.
Die rote Verkleidung stimmt nicht ansatzweise, denn sie gehört nicht auf den Schlepper. Eigentlich hat der so gut wie keine. Zudem ist sie gute 40 Jahre jünger als der Rest
|
Verkaufsgespräche |
Der Klene steht nun auch schon seit ein paar Jahren unbewegt darin herum, aber ein Versuch kann ja nicht schaden.
|
hat ja auch eine Kurbel zur Not |
|
Handgas was hochsetzen, |
|
Dekompressionshebel ziehen... |
|
...und anwerfen, Fertig! So geil |
Achso, habe ich genommen natürlich. Es ist ein "STOCK" von 1935.
Mußte einfach sein.
|
Dies war übrigens meine Schlafstätte |
|
Aufgrund meiner deutlichen nächtlichen "Aussprache" wurde ich separiert,... |
|
...was ich aber tatsächlich sehr genoß! |
|
lol |
Der Abend wurde dann auch noch sehr fröhlich und des Nachst fingen wir dann auch noch an mit dem Bagger rumzuspielen, welcher seit kurzem auch im Fundus steht. Hatte bisher sein Arbeitsleben damit verbracht Gräber auszuheben, aber für Haus und Garten ist er auch vorzüglich geeignet.
Aber die Zeit vergeht ja wie im Fluge wenn es an Langeweile mangelt und somit wurde es Zeit wieder nach Hause zurückzufahren.
Nach gut einer Stunde bemerkte ich das sich die Stromzufuhr stark schwächelte. Das kann ja jetzt nicht wahr sein.
Ausgerechnet.
Kann die Karre damit nicht noch
einen Tag warten? Ich fahre die Kiste jeden Tag und das auch nicht mal eben um die Ecke. Die letzten Tage fuhren wir auch richtig viel durch die Gegend. Es ist manchmal zum Haare raufen.
Ersatzregler war dabei, aber der war es nicht. Also Lima oder Kohlen. Die Lima kam kürzlich erst neu - die Kohlen nicht.
Ohne Licht reichte es dann aber wenigstens zum fahren.
Eine Sache noch am Rande. Die Rückfahrt war superschön und Landschaftlich richtig toll. Nur einmal sind wir wegen eines Hängers im Navi falsch gefahren und kamen an so einem Windpark raus.
Ich habe bisher immer nur vor so einem einzelnen dieser religiös verehrten Landschaftsverschandler gestanden, aber noch nie in so einem Park.
Leute, ich kann jeden verstehen der gegen sowas in seiner Nähe protestiert. Man muß Hörkrank sein um sowas neben seiner Bude stehen haben zu wollen.
Die Scheiße ist mal richtig laut. Eines ist ja schon schwer zu ertragen, aber zwei, drei Stück nebeneinander sind echt die Pest. Da ist ja eine Flughafen beinahe schön beruhigend gegen. Der blanke Wahnsinn. Wer das nicht glaubt kann sich gerne mal eine Nacht mit dem Zelt in die Nähe von sowas legen.
1000 Meter Abstand? Viel Spaß.