Dienstag, 31. Dezember 2024

In the Dutch Mountains

Wir waren kürzlich in Holland und habe da ein paar Altautos gesehen. Abgelichtet habe ich aber nicht so viele.

Lanz

Flodder Gedenkschlitten



so viele Spuren

 

Tatsächlich war die Alltagsdichte an Oldtimer ordentlich höher als in Schland. Und auch das Straßennetz war massiv besser als bei uns. 

Jetzt ist mein letzter Besuch in den Niederlanden nicht fürchterlich lange her, aber offensichtlich erodiert es bei uns fürchterlich schneller, womit der Unterschied deutlicher zu Tage tritt. Die Straßen und Wege sind in einem wunderbarem Zustand, ein Großteil der Strecken sind sogar beleuchtet - ein interessantes Detail das es bei uns auch früher mal gab. Auch so ein Zeichen.

Desweiteren ist der Verkehr massiv viel entspannter als in der BRD. Ein ähnliches entspanntes Gefühl habe ich auch jedesmal wenn ich in Österreich über die Autobahn fahre. Früher war ich nicht für ein allgemeines Tempolimit, aber die letzten Jahre ist bei uns im Straßenverkehr eine so ätzende Unruhe eingetreten, die das fahren auf der Autobahn wirklich unentspannt macht - egal mit welchem Kfz man (auch als Beifahrer) unterwegs ist - das ich mittlerweile wirklich dafür wäre. Dann dürften aber auch gerne dieses bescheuerte Hin und Her der Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Bahn massiv minimiert werden. Hier hast du ja gefühlt alle 3 Kilometer eine Begrenzung und kurz darauf wieder eine Anhebung. DAS gibt es in Österreich und Holland wirklich nur im annehmbaren und sinnvollen (!) Maß und der Verkehrsfluß wird nicht sonderlich beeinträchtigt. Dort schafft man es ja auch in den (wenigen) Baustellen - welche auch nicht Jahrelang die Strecke verengen - die Begrenzung einfach bei 80 Km/h zu lassen. So wie die gefühlt 1000 Jahre davor. Bei uns muß es fast überall schon 60 sein, am Besten wäre aber 30. Wegen der Sicherheit, den Kindern oder Gehirnfürzen. Irgendwas wird es schon sein.

Sinnhaftigkeit oder gar Bedarforientierung ist hier ja anscheinend überhaupt garnicht mehr möglich. 

Zudem, Abbau des Schilderwaldes? Eine Legende aus einer anderen, vergangenen Welt. Intakte Fahrbahndecken mit gut sichtbaren Markierungen? Nur in den Vorschriften. Kann man für sein Steuergeld ja schließlich nicht erwarten. Usw, usw....

Isch over, Germoney




Freitag, 13. Dezember 2024

Das Licht am Ende des Tunnels...

 ...kann auch ein entgegenkommender D-Zug sein.

Das Auspuffprovisorium mußte weg um für etwas Platz zu machen, was besser paßt und nicht in Teilen abgefault ist. Über die Zeit hatte ich mir den Kram rangeschafft. Teils gekauft, teils von Freunden aus dem Fundus geangelt. Alles mit dem Gedanken im Hinterkopf, das es am Besten vom Volumen her zum Motor paßt und auch noch unter den Wagen genagelt werden kann, ohne zu nerven durch anschlagen weil die Dämpfer zu lang/dick sind, oder weil man dauernd mit dem Kram aufsetzt.

Ein Platz auf einer Bühne erleichterte das Unterfangen massiv.





das letzte Originalteil der Anlage war nun auch üm


Die Übergangsstelle zur Notbrücke war auch schon grenzwertig

Es wurde Zeit


Doppeldämpfer am Original angelehnt...


...sonst paßt es nicht unter den Rahmen, Stichwort: Bodenfreiheit

Anpassen und Ausrichten. Endschalldämpfer ein orig. Fordteil

Endrohr liegt nun deutlich besser




so ist gut

Eine Kleinigkeit mußte ich aber noch ändern. Im Original verläuft das Endrohr total seltsam nach schräg innen weg:

 


Völlig häßlich, keine Ahnung warum man sich damals bei Mercedes dazu entschlossen hatte. Egal, das habe ich geändert und das Endrohr gerade angesetzt.





Das hat wirklich gut funktioniert und der Auspuff sitzt sehr gut. Damit bin ich sehr zufrieden. Der Klang ist Ok, aber leider ist die Anlage nicht so leise wie die Originale muß ich sagen, das ist etwas betrüblich. Es gibt ja komplette Nachbauanlagen aus Edelstahl für nen knappen Tausender. Wie die so im Betrieb sind muß ich mir mal bei einer verbauten anhören. Aber klarer Fall, das war mir jetzt hart zuviel Geld!

Denn es gibt noch andere Gründe warum der Wagen schön laut ist. Eigentlich ist das auch die Hauptlärmquelle. Ihr ahnt es, gelle?

Ja, das ist Metallabrieb im Öl. Und nicht zu knapp


An der magnetischen Ablasschraube ist nahezu kein Abrieb zu finden, es ist somit antimagnetisch - sprich Aluminium und das reduziert den Kreis der Verdächtigen massiv. Der Öldruck ist toll, die Kompression ist noch Ok, so bei 8 Bar, der Ölverbrauch hat sich spürbar erhöht. Von 200ml zu 800ml auf 1000 Km. Das klappern der Kolben ist deutlich zu vernehmen und war zu erwarten. Die Qualität der Reprokolben ist eher bescheiden. Reicht ja für ein normales Oldtimerleben - nur mein Wagen führt halt kein übliches Oldtimerleben.

Die Kolben haben jetzt gute 65-70.000 Kilometer runter. So ist es jetzt halt. Gut, das schockt mich jetzt nicht so hart, nervt nur im Unterbewußten. Das wird jetzt aber gefahren bis die Leistung einbricht.

Richtig doof hingegen ist eine andere Geräuschquelle: die Hinterachse drängelt sich immer mehr in den Vordergrund. Sie heult mittlerweile deutlich und der Wagen hat auch ein etwas seltsames Verhalten beim anfahren bekommen. Naja, die war ja schon von Anfang an nicht mehr gut. Wenn die die Grätsche macht, dann wird es allerdings richtig lustig.

Ich habe nämlich eine frühe S-Achse verbaut. Sprich schmale Spur (finde ich optisch viel schöner) und mit sog. Gleason- oder Spiralverzahnung. Die ist bekannt dafür, das sie irgendwann kaputt geht. Ersatzteillage: Null

Auf die späteren, haltbareren Hypoidachsen umzubauen ist möglich, aber auch kein Vergnügen. Von der Zeit und der Kohle die das verbraucht mal ganz abgesehen.


Ach ja, "Tschuu Tschuu, Motherfucker"




 

Donnerstag, 12. Dezember 2024

Das Hamamatsu Experiment #10

 Anzugprobe

 

Alte Kleider werden angepaßt. Wir alle sind ja etwas in die Jahre gekommen

Nachdem alle unnötigen oder defekten Löcher verschlossen wurden, kam der Zeitpunkt das Geraffel an die Katana ranzurödeln. Das ist hierbei durchaus wörtlich zu nehmen, denn es paßte jaaaanix. Dies ist wohl auch üblich bei diesen (SPEER) Zubehörverkleidungen aus der Ära, heißt es. Et is wie et is. Dies bedeutet anbauen, abbauen, sägen, schleifen und bohren bis der Arzt kommt.

 


Rechts paßt noch nicht

Unten muß noch höher gezogen werden


das wurde auch kreativ durch biegen angepaßt


hier gab es viel zu schleifen bis das zueinander paßte...

...um sowas wie eine Flucht hinzubekommen

diese Seite paßt wesentlich besser

immer noch was knapp

Oh ja

wer hätte gedacht das ein GS 500E Schutzblech nochmal nach etwas aussehen kann?

Jaaa, die Richtung stimmt

Bis das hier weiter geht, wird aber noch eine Weile dauern. Örtliche wie zeitliche Defizite seien hierzu in den Raum geworfen.

Mittwoch, 11. Dezember 2024

Köln-Bremen-Kassel

Das Internet ist ja auch für Altautofahrer eine feine Sache und das ist eigentlich noch untertrieben, wenn man sich vor Augen führt wie vergleichsweise mühsam es noch vor 20/30 Jahren war sich mit Teilen, Infos oder Fahrzeugen zu versorgen.

Dennoch ist es für manche Sachen weiterhin sehr nötig und wichtig in der Szene rumzugeistern. Sprich auf Veranstaltungen zu fahren, sich mit Leuten zu treffen, oder sich in Foren zu tummeln. Denn mit einem Netzwerk lassen sich mitunter auch Teile ergattern, welche halt nicht beim Onlinehändler zu bekommen sind.

Ich wollte meinen Ersatzteilfundus etwas aufstocken, da es mir unter anderem an manchen Verschleißteilen mangelt. Verschleißteil ist hier ein dehnbarer Begriff, denn durch die Alltagsbenutzung verendet bei mir zusehend so einiges Anderes, außer zb. Bremsen und Co.

Nach ein bissel büscheklopfen und flurfunken fiel dann was interessantes hinten raus. Die perfekte Gelegenheit die Sachen auch direkt vor Ort in Augenschein zu nehmen und Kontaktpflege zu betreiben. Bissel mühsam an der Sache war allerdings, das ich die Teile bei Bremen abholen wollte. Das wäre von Kassel jetzt nicht so fürchterlich weit weg und deshalb auch nicht erwähnenswert...aaaaber ich bin unpraktischerweise die Tage vor dem Termin in Köln gewesen. Also startete nach ein paar mühsamen Tagen in der Domstadt früh morgens mit frischem Kaffee bewaffnet Richtung Norden.

 

Soo, mal selbstverliebte Autobilder

das Wetter war der Knaller





 







Da mußte ich anhalten und Fotos machen. Herrlich





Nach gut zwei Stündchen habe ich mich dann auf einem Autobahnrastplatz gemütlich eingerichtet. An diesem Tag war so wenig los - es war ein Wochentag - das sogar dieser Platz völlig verwaist war. Wird ja immer besser.










Schön dicke Kondensmilch. Weißes Wasser kommt mir nicht in die Brühe


Der Rest der Fahrt war schön ereignislos, bloß das Wetter wurde etwas trüber im Norden. Nach einer beschaulichen Restfahrt, landete ich bei einem Bekannten im Bremer Hinterland.


Im Hof stand schon was zum gaffen herum


In den Scheunen noch mehr








OTP



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Wenn einer sein Leben lang schon alten Kram sammelt, dann hat man was zu gucken. Alleine das Zeug auf dem Speicher! Uiuiui. Und so viel davon zu erwerben. Leider ist meine Brieftasche nicht so dick um mir den Wagen bis unter das Dach vollzustopfen.

Naja, dennoch war es ein wunderbarer Tag vor Ort, tolle Gespräche, lecker Essen, mit den Fingern durch alten Krempel gewühlt und ein Haufen Teile im Kofferaum. Geil. Aber auch sowas geht halt mal vorbei und es war Zeit aufzubrechen, denn ich wollte noch nach Kassel.

Bevor ich mich aber auf die Bahn machte, hielt ich noch an einem verwaisten Bahnhof der ein paar Fotos wert war.







Danach ging es aber wirklich auf den Rückmarsch, noch schnell Brennstoff an der Tankstelle gebunkert und ab auf die Autobahn Richtung Südost.

Später zerrte ich mir noch an einer Autobahnraststätte einen guten Abendkaffee rein. Leider habe ich von dem Platz kein Bild gemacht, da die Kamera abgekackt ist. Weil das war im Nebel mit dem Licht auf dem Platz echt geil. Also gibt es ein Dämmerungsbild von einem anderen Halt.

So, rund 670 Kilometer runtergerissen. Ein schöner Tag.

 

Aber was habe ich eigentlich erworben? 

Nun ein Schwungrad mit sehr guten Zahnkranz, plus einem NOS-Zahnkranz (natürlich Benziner)!


Ein Haubenschloßträger nebst Hebel, ein Haubenscharnier, eine Gasgestängefeder, ein Thermostat, Türzapfenfallen, sowie Türscharnierabdeckungen (die Suche ich schon seit Jahren zu einem menschlichen Preis)

Aber der Hit in Dosen welche ich abgreifen konnte, kam beim rumkrosen zutage. Es war die verbesserte Version einer Zündapp KS 600 Kupplung! Die stammt von den selben Herrschaften die auch meinen KS-Motor aufgemotzt hatten. Ein umtriebiges Brüderpaar welches absolute Top-Produkte/Verbesserungen für die KS auf den Markt wirft. Die Kupplung gab es in kleiner Auflage für Clubmitglieder und war schon ewig vergriffen. 

Juhu


Manche Dinge müssen getan werden.