Mittwoch, 16. August 2017

Nato Oliv

Ein Freund hat sich gerade einen meiner noch offenen Posten auf meiner Autowunschliste zugelegt.
Seit dem Verkauf des Kübelwagens klafft ein schmerzendes Loch in meiner Autoseele. Ein Loch in der Form einer stumpfen, stabilen Karre ohne Krimskrams, ohne Dach und mit umklappbarer Scheibe.
Jetzt steht das Ding da. Und als absoluter Bonuspunkt auch noch mit zuschaltbarem Allrad. (Klar, Halbkette wäre besser...aber wollen wir mal auf dem Teppich bleiben)

Aargh! Es krampft mich.

Nach der Fahrt war klar, das ich dieses Bedürfnis nicht weiter verdrängen darf. Zu oft habe ich dieser Art des Autofahrens schon nachgeheult.
Der hier hat diese ungenügend verscharrte Leidenschaft wieder schlagartig ans Licht befördert.

Verdammt.


Baujahr 40 ist natürlich Unsinn. 1966 ist das richtige Jahr.

so geil


Einsteigen ist so eine Sache. Mit aufgepflanztem Verdeck sogar nahezu kaum möglich


Ein Grinsen stellt sich automatisch ein

aber es ist auch anstrengend


der 2,2er Vierender ist völlig ausreichend für dieses Gefährt




Stellplatzschrauben

Es ist wieder Samstag. Endlich.
Aber so auf rausgehen hat man irgendwie so nicht den großen Bock. Eigentlich brauchen die Gefährte wieder etwas Zuneigung. Für einen selber wäre das auch mal wieder angebracht. Also Gesellschaft muß her. Einfach mal einen Rundruf gestartet ob nicht wer beim "in die Nacht schrauben" teilhaben möchte. Sprich quatschen, schrauben, trinken, essen...
Dank Urlaubszeit waren halt viele im Ausland unterwegs, aber es fanden sich dann dennoch einige ein, die über den Abend verteilt bei uns verweilten.

Hauptsächlich sollte mal endlich an meinem Krad geschraubt werden. Das neue Kettenrad mit weniger Zähnen war da. Neue Blinker wären auch nicht verkehrt und überhaupt mußte ein Grund zum Bierkonsum vorgeschoben werden.

Letztlich ist es wie so oft ausgeartet. Andere schrauben an meinem Kram und ich stehe daneben und trinke.
He, es ist nicht so das ich das nicht selber könnte. Nein! Echt jetzt!
Nur bin ich denen immer zu langsam - ich würde hier ja lieber behutsam sagen - und zu umständlich dabei. Also dauert es nicht lange bis irgendwie alle anderen an meinem Krempel rumschrauben wie die wilden und ich Bier trinkend daneben stehe und dem wüsten Treiben belustigt beiwohne.

Man kann es schlechter treffen, hihi.



Das neue Kettenrad

37 originale Zähne von Yamaha

die üblichen Verdächtigen



zwei Personen reichen, Der Rest steht drumherum und feixt...






Kette kürzen



und neu vernieten



der alte Motor steht immer noch dekorativ im Weg rum...*hust*






vor lauter Quatschen wurden die Blinker vergessen






Garagengold

Garagengold.

Ja, da läuft jedem Leasingverstrahlten Wertsteigerungsjünger das Wasser im Munde zusammen. Stehzeuge zum Kohlemachen.
Yeah.

Darum geht es hier natürlich nicht.

Ein Freund von uns hat sich jetzt einen völlig runtergerockten Ford P7b als Alltagsaltkarre ans Bein gebunden.
Selbstverständlich ist das ein Goldtimer - voll mit Fordgold. Denn nicht nur im Design glichen sich Ford und Opel. Auch Opels berühmt berüchtigtes Opelgold fand bei Ford anklang.

> Für die Unbedarften unter Euch:
Als Opelgold bezeichnet man natürlich den massiv vorhandenen Rost der im verborgenen unter Lack und Verkleidungen lauert. Die Altopels und Fords sind hierfür besonder bekannt und beliebt.
Dank ihrer simplen Bauweise sind sie aber wenigstens noch in den Griff zu bekommen. Das sieht bei anderen Firmen mit ihren komplexen Rekordrostern schon ganz anders aus.<

Jedenfalls hat der unser Kumpel sich diesen seehr günstigen Klepper besorgt, welcher sich nun völlig reuelos mit wunderbarem V6 Klang durch den Alltag - nebst Winter natürlich - scheuchen läßt. TÜV hat er, da alles wichtige heile ist und funktioniert, aber der Rest ist schon fein in Richtung Kompost unterwegs.
Na und?
Immer noch besser als sich mit irgendeinem ekligen Letzthandpolo/Golf/Astra oder sonstigen erbärmlichen Schmutz abzufinden.

Prost.







der verwohnte Innenraum steht der äußeren Verwahrlosung in nichts nach

wegen bestehnder Infektionsgefahr wurde beim Betrachten ein gewisser Respektsabstand gewahrt

Die weite Welt hat er auch gesehen

Besitzerstolz mit Wertanlage


Donnerstag, 10. August 2017

Wucht und Schleppgeschichten

Mit dem Buick bin ich dieses Jahr recht rudimentär unterwegs, da sein Ölverbrauch so langsam unangenehm wird.
Ein Auto das nur rumsteht ist sinnlos.
Na, dann kann ich ja schonmal anfangen den Motor zu zerlegen um der Ursache auf den Grund zu gehen!

Die verdächtigen Welchen die an diesem starken Ölkonsum schuld haben, bewohnen den Bereich um den 8 Zylinder. Dort ist immer die Kerze triefend voll Öl und Ablagerungen, wärend der Rest der lustigen 7 durch rehbraunen Taint besticht. Auch die deutlich zu erkennenden Rauchsignale der linken Zylinderbank - zweiflutuge Abgasanlage, Sie verstehen... - ließen wenig Raum für "ach, daß ist nicht so schlimm" Gerede.
Also: entweder die Ventile bzw. deren Schäfte, oder aber der Kolben/Zylinder.

Nun denn, ich will mir aus Kostengründen etwas mehr Zeit damit nehmen und versuche den nächsten Sommer mal als Termin der Fertigstellung ins Auge zu fassen. Vielleicht geht es ja auch vorher, mal sehen.

Zuerst steht natürlich die Demontage an.
Das ging auch ziemlich flott, denn bis auf die Schrauben zwischen Krümmer und Hosenrohr ging alles recht gut los. Besonders die Krümmer bestachen durch ein völlig loses Dasein in ihren Plätzen!
Hmm, komisch.
Wieso hat der Wagen denn hier nicht gepatscht, bzw Abgas ausgeblasen? Erstaunlich.
Ein Blick ins WHB offenbahrte den möglichen Grund. Laut diesem müssen die Krümmer immer ohne (!) Dichtung eingebaut werden. Sonst können Risse und Undichtigkeiten entstehen.
Ach so, doof nur das der letzte geneigte US-Honker wohl kein WHB zur Hand hatte. Hier waren nämlich welche verbaut.
Aber dennoch trat hier kein Abgas aus. Es waren keine Austrittspuren zu erkennen - und zu hören war auch nie was.
Naja, so bleischwer wie die Dinger sind, muß der Druck vermutlich noch viel höher sein bis hier was vorbeibläßt, hehe.

Dafür waren die Zylinderkopfschrauben schön unterschiedlich stark angeknallt. Auch toll.
Irgendwann waren alle Schrauben lose, aber ich bekam den Kopf nicht runter. Hatte ich eine Schraube vergessen? War er festgebacken?
Ein kurzer Griff mit dem Stemmeisen zeigte mir das alles lose war.
Schlicht die Schwerkraft hielt ihn wie festgewachsen an seinem Platze! Das konnte ich mir echt nicht vorstellen, wie unfaßbar schwer dieser Kopf ist.
Der blanke Wahnsinn!

Tja, nur wie bekomme ich die Dinger da raus?

Zwischen Motor und Kotflügelaußenkante - dort wo man so zu stehen pflegt wenn man in den Motorraum glotzt - sind es mal locker 50 Zentimeter. Aus dem Rücken? Keine Chance.
Also hieß es reinklettern. Platz ist ja genug da...


erstmal Wasser lassen



Das fliegt auch direkt alles raus


Oha, hier gab es schon Undichtigkeiten


das Drumherum wurde erstmal auf der Werkbank geparkt


da liegt der Amerikanische Patient


Das ist die Kammer des Ölfressers


Unter größten Anstrengungen - welche einher gingen mit diversen Quetschungen an Leib und Gliedmaßen - lag der Kopf nun wie zementiert auf dem Hallenboden rum.
Nachdem ich seelisch wieder soweit hergerichtet war, wiederholte sich diese Prozedur auch am zwoten Kopf.

Der Blick in die Brennräume ergab eigentlich rundum erfreuliches - bis auf den verdächtigen Zylinder...

Kopflos



Ich sehe Dinge...

...schlimme Dinge...

...die man sogar fühlen kann....
Tja, das ist natürlich nicht so hübsch. Ein alter Standschaden würde ich mal vermuten. Hat wohl dort mal gerostet und ich denke mal, die Ursache für den Ölverbrauch liegt dort vergraben.


Die Kolben sind die reinsten Kinderköppe

Hier mal ein Vergleich mit der ZKD des 170ers (Seitenventiler)


Die Umquartierung der Köpfe in das Kofferräumchen des 170ers war auch ein nicht zu unterschätzendes Unterfangen, da zwischen Stoßstange und Kofferaumboden ein enormer Abstand herrscht. Unter normalen Umständen wie dem verladen von Bierkästen, Zementsäcken oder Schiffsankern nicht warzunehmen, aber mit den Tonnenschweren Köppen an den Armen und auf´s maximum gespannter Rückenmuskulatur verschieben sich nunmal die Dimensionen.

Jetzt liegen sie beim Motorenbauer rum und er darf sich damit jetzt abplagen. Mal sehen was dabei herauskommt.