Montag, 28. Januar 2019

Gequetschte Finger Polka

Jaa, so einen Motor alleine in einen sehr engen Motor"raum" zu Schulöffeln, ist wahrlich nicht die leidenschaftsloseste Beschäftigung. Feindkontakt bleibt nicht aus und die Finger sind eigentlich dauernd irgendwo im Weg. Der unebene Hallenboden hat es nicht einfacher gemacht. Von den frostigen Temperaturen mal ganz zu schweigen. Nach einigem Gefummel und gefluche hing der Motor in der richtigen Position. Nun kam dem aufreibenden Teil der nervige Teil - aber wer hat schon etwas gegen eine gepflegte Abwechslung...?

So! Jetzt gilt´s

Uiuiui

Alleine war das schon anstrengend. Es ist einfach alles im Weg

...und dabei ist ja noch nichtmal alles verbaut

sitzt!

ich habe mir direkt noch einen Filter besorgt. Das Öl wird nach dem ersten anlassen recht schnell getauscht

Nachdem der Motor erstmal soweit an seinem Platz angelangt war, konnte ich mich um das drumherum kümmern. Leitungen anschließen, Drehmomentstütze verbauen, Kupplungsgestänge zusammenfummeln, Kühler mit Maske einbauen und ausrichten und andere tausend Kleinigkeiten die allesamt auch noch mit Splinten gesichert werden - natürlich fast alles völlig unzugänglich und wunderbar kalt. Ein Fest da mit den abgefrorenen Pfoten rumzufummeln.

Draußen ging es auch wettermäßig heiter weiter

Eine weitere Instandsetzungsarbeit war die Vervollständigung des Anlasserhebels. Das Teil hatte ich bis vor kurzem garnicht gekannt  (ein Blick in die Ersatzteilliste hatte sicherlich erhellendes zu Tage geführt, aber naja....) und es erst bei dem Wagen eines Freundes gesehen. Dieser überließ mir auch ein Teil als Muster, damit ich es nachbauen konnte.
Es aus einem Stück Metal zu schnitzen schien mir zu mühsam, weswegen ich lieber nach etwas suchte was ich umstricken konnte.
In der Schrottonne wurde ich fündig: der Froststopfen eines Oldsmobile V8 hatte die gewünschte Rundung und sogar die identische Materialdicke (was in dem Falle wieder mal veranschaulicht, dat die Amis sogar bei sowas profanem nur klotzen )!


das perfekte Schlachtopfer

eine taugliche Replika würde ich sagen

noch schwarz eingesaut...

...und eingebaut

plötzlich gibt es auch einen Platz für eine Feder



auf zur nächste Attacke. Der Haltebolzen der Lima war eingelaufen. Die zwei Schrauben darunter haben sich als Ersatz sehr angeboten.


Hier nocheinmal in voller Pracht

Lima anschließen

und dann ging es ans Zündungsgeraffel

erstmal den Zündkontakt und den Kondensator ausbauen

hier mein alter Verteiler (dessen Welle verschlissen ist)

die Unterdruckdose von "neuen" Verteiler

ich wollte die Dosen eigentlich tauschen, da die "neue" silber lackiert ist und in dem Motorraum aussieht wie ein Fremdkörper

aber ein feines bearbeiten mit Aceton hat der Frabe schnell den Garaus gemacht. Viel besser so

jetzt mußte nur noch die Unterdruckleitung gegen etwas patiniertes getauscht werden

hatte ich sogar noch im Fundus

nur noch kürzen...

...und einbauen. Die elektronische Zündung ist auch schon montiert



Die Heizung stand als nächstes an

und frisches Kühlwasser - latürnich

Tschja, fehlt nicht mehr viel...

also anwerfen!
Nun, die ersten Versuche gestalteten sich etwas ernüchternd. Irgendwie wollte der kollege nicht so richtig. Benzin war da, Öl drinne, Zündfunken auch vorhanden und OT auch eingestellt.
Nachdem die ersten Flammen aus dem Vergaser schoßen wurde mir gewahr, das ich den Klassiker der Einbaufehler hingelegt hatte: Verteilerwelle um 180° verdreht eingebaut.
Boing.
Das war ja schnell behoben und das Resultat auch befriedigend: sofortiges anspringen und ruhiger Lauf.
Hoffen wir mal das es so bleibt.

Puh, läuft!

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