Freitag, 25. Dezember 2020

Kein Erbarmen

Tja, Geschichte wiederholt sich. Wieso habe ich eigentlich jedes Jahr im Winter so nen vergammelten Käfer auf der Bühne?

Warum sage ich nicht Nein?

Der Hallennachbar ist schuld. Der hat solche Freunde die sowas anschleppen.



Oh je

Puuuuh


Hüben...

...wie drüben.

ein paar Blechteile lagen noch im Fundus rum

Bissel mager. Da muß fett Nachschub besorgt werden.


Anstecken wäre auch eine Option. Aber in dem Falle kommt der Sprit erstmal aus dem Tank

mal sehen was da drunter haust

Achso ja, das Grauen natürlich








 

Meine Fresse!

Donnerstag, 24. Dezember 2020

Das Hakenzeichen

Den meisten unter euch ist ja bekannt das der Finstere Hagen kein H-Kennzeichen erhielt, weil sein Lack ja nicht einheitlich wäre. Bei der Vollabnahme meinte der zuständige Prüfingenieur des TÜV´s doch glatt: "Ja, ist ja alles unglaublich Original das ganze und mängelfrei ist er auch, aber Hakenzeichen kann ich ihnen nicht geben....wegen dem Lack. Der wäre zu fleckig, uneinheitlich. Das ginge nicht. Würde ich Ihn einfarbig (matt oder glänzend) lackieren - und sei es mit der Rolle oder dem Pinsel - dann wäre das kein Problem...."

Damals wie heute habe ich dankend abgelehnt und zog es vor ohne Hakenzeichen durch die Lande zu pflügen, zumal das ja danach nicht nur beim TÜV so war. Auch KÜS und GTÜ schlugen einen ähnlichen Tenor an. Hallo? Dämlich oder was? Ich schmier mir doch nicht den schweinegeilen Orichinolack mit irgendeiner Pampe zu.

Hier in der Gegend gibt es einen Vorkriegs 170er, welcher ebenfalls ohne H durch die Gegend fährt. Mit dessen Verbraucher habe ich auch schon seit geraumer Zeit Kontakt. Bei ihm hatte die H-Verweigerung aber noch andere Gründe außer dem Lack - dachte ich. Dessen Fahrzeug war nicht nur mattgrau mit der Rolle lackiert, sondern besticht auch durch Fehlteile und diverse Umbaumaßnahmen, welche viel von einer DDR-Mangelwirtschaft haben. Kein Dachhimmel, teils moderne Instrumente, Baumarktteppich, keine Türverkleidungen, falsche Scheinwerfer, falsche Rücklichter, moderner Kühler samt Ausgleichsbehälter aus einem Fiesta, zu kleine Reifengröße, selbstgemachte Zierleisten aus Aluprofilen, moderne Sitze, Stoßstangen aus Mofakotflügeln usw, usw

Die Tage kam er mit seinem Auto bei uns vorbei und sagte mir ganz Stolz - und auch ehrlich verblüfft, das er doch glatt das H-Kennzeichen erhalten hätte.

Was war passiert? Vollresto, oder was? Anderer Prüfer? 

Nö, er hatte aus Spaß an der Freud dem Wagen einfach einen Anstrich(!) mit Unterboden/Steinschlagschutzlack(!!) gegönnt und danach einige Partien mit dem Pinsel freihändig mit einem original Mercedesfarbton gestrichen. Dann noch die fehlenden Türverkleidungen aus Sperholz nachgebaut und ein paar Eichenholzleitsen zurechgeschnitten, geschliffen und gebeitzt - Fertig. Dann irgendwann vor kurzem zum TÜV gegurkt weil die HU fällig war.

Und Tadaa, der Prüfer meinte wohl das dies nun eine völlig andere Geschichte sei und Schwupps gab es das H.

So, jetzt gönne ich das dem Besitzer wirklich. Ich finde es auch echt nicht schlimm was der mit seinem Auto macht oder wie das aussieht und das Auto hat es mit seinen 80 Jahren allemal verdient. Er fährt auch erfrischend viel damit. Das soll hier kein Neidgenöle werden, aber ein paar Fragen über die Vergabekriterien des Historischen Kennzeichens kommen bei mir dann doch hoch. 

Alter, wenn DAS der Weg zum H ist, dann bin ich mal weg in die anderer Richtung.



















Feiertagsblues?

Sollte der Blues euch ereilen, hier ein Filmchen zum verweilen.
 

 

Nett gemacht. 

Bissel viel Amigreatwowunicgeschwurbel mit ein bissel Emotionzuckerguss, aber dennoch eine schöne Geschichte zu einem schweinegeilen Hobel.



Samstag, 19. Dezember 2020

VauVau

Aus Gründen muß ich mich jetzt gerade wieder mehr mit dem Transit befassen. Der lief seit geraumer Zeit nicht mehr so dolle. Sprang schlecht an, verbrauchte viel, lief grottig und der CO Wert ließ sich auch nicht mehr richtig einstellen. Zündung war OK, kann aber eine Umrüstung auf einen elektronischen Hallgeber vertragen.

Normalerweise ist der übliche Verdächtige ja der Vergaser - zu Unrecht. Aber keine Regel ohne Ausnahme. Der Vergaser schien etwas Aufmerksamkeit zu benötigen.

Nach dem Ausbau befand sich im Ansaugkrümmer erstmal schön viel Sprit. Aha, das ist ja schon nicht richtig würde ich behaupten. Beim zerlegen kam auch so einiges zu Tage.


Die Dichtungen und Membrane (knapp drei Jahre alt) waren jetzt auch schon eher schlecht als nur gebraucht



So, die Bude mal zerupft

Im Düsenstock befindet sich ein Riß. Nun, ob dies wohl der Grund für das schlechte Verhalten ist?


Gut, jetzt hat dieser VV-Vergaser als Ford Eigenkreation einen gewissen Ruf sage ich mal. Die Idee des Vergasers ist gut  - nur in der Praxis hat er wohl so seine Schwächen nach einer gewissen Laufzeit. Anders wie der allseits beliebte und funktionierende SU-Vergaser. Es gibt ein paar Stimmen die dem VV die Treue halten, der dicke Rest wünscht ihm die Pest an den Hals. Er macht wohl schon viel Ärger. Ich persönlich kenne zwei Fords mit VV-Vergasern - meinen und den eines Freundes. Und beide laufen (urplötzlich) voll Scheiße.

Und nach den Aussagen zweier weiterer Freunde, welche das Vergnügen hatten in Ihrem früherem Leben in Ford-Werkstätten zu knechten und eine sehr harte, negative Meinung von diesem Ding haben, beschloß ich der Sache dann mal ein Ende zu bereiten und mir nicht auch noch auf diesem Schlachtfeld meine Lorbeeren zu verdienen.

Komischerweise gibt es einen passenden Umbausatz auf einen Webervergaser für meinen Motor. Na sowas, sollte ich doch nicht der einzige sein der mit dem VV Ärger hat?


Ein Paket ist gekommen

 



Ohja, alles dabei



Ventildeckeldichtung und Hallgeber

Mittelbrauchbare Anleitung


Aber wo ich gerade dabei war, bekammen das Ventilspiel auch noch etwas Aufmerksamkeit - war auch bitterst nötig



Das Werkzeug ist ein Segen

Deckeldichtung mußte auch zwingend neu


In dieser Einbaulage hatte ich den Weber zuerst verbaut, da sie genau so angebaut wurde wie der VV ab Werk angebracht wurde. Aber der war schon dämlich verbaut, denn die Einstellschrauben lagen hinten in Richtung Spritzwand. Dies wäre beim Weber jetzt genau so gewesen. Das wollte ich aber nicht, denn das nervt volle Pulle.

also habe ich ihn einfach anders herum verbaut. Paßte auch


Mönsch! Und an alle Schrauben kommt man dran!

Der Einbau des ganzen Geraffels gestaltete sich als sehr simpel. Alles was man brauchte war im Paket vorhanden und die Teile vom Motor (Schläuche, Züge ect) ließen sich ohne kürzen und anderes Trallala wieder verbauen/montieren. Eine Startautomatik habe ich nun nicht mehr (funktionierte eh nicht richtig), dafür aber einen feinen Choke mit Zug. Herrlich.

Eingestellt habe ich den aus Zeitgründen (sie wissen schon) nur nach Gehör und Gefühl. Aber das reicht schon um ein exorbitant besseres Laufverhalten an den Tag zu legen. Meine Güte läuft der Motor nun schön. Himmelarsch, das hätte ich schon viel früher machen sollen. Der Verbrauch ging seitdem auch gut in den Keller. Dieser war auch vorher - also bevor der zickte - völlig im Rahmen, aber nun  ist es sogar spürbar weniger.

Der VV ließ sich allerdings schaltfauler fahren, das heißt nahezu niedertourig ohne zu Bocken. Das ist mit dem Weber tatsächlich nicht so gut möglich. Der reagiert schon nervöser auf das Gaspedal und untere Drehzahlen. Aber abschließend kann ich erst was sagen, wenn auch die Zündung auf Vordermann gebracht wurde