Sonntag, 3. Juni 2018

Ein Fest

Ich mag ja alte Autos. Einige davon zumindestens.
Amerikanische Autos in alt mag ich sogar sehr.
Ich schätze ihre grobe unkompliziertheit und die Masse an verfügbaren Ersatzteilen. Aber es gibt natürlich auch hierbei Fahrzeuge bei denen ich schon beim bloßen Gedanken daran schlechte Laune bekomme.
Ein Paradebeispiel ist dieser Mustang Mach I von 1973.
Ein Auto das ab Werk schon eher schludrig zusammengenagelt wurde, technische Besonderheiten aufweist die jeder Brillianz entbehren und wo der Rotstift sowie die Ölkrise deutliche Spuren hinterlassen haben.
Wenn auf solch eine mobile Krücke auch noch Selberschrauber mit krimineller Energie losgelassen werde, ja dann kommt etwas besonders Grausames dabei raus.

Mir macht es nicht viel Freude daran zu arbeiten. Alles ist zermurkst, oder so billig verarbeitet das es schon immer kaputt war. Alles im Innenraum hat die Qualitat und Wertigkeit  eines... - ja was eigentlich? So billigen Kunststoff gibt es heute noch nicht mal zum wegwerfen. Jeder Joguhrtbecher ist elastischer und von besserer Haptik als dieser Müll. man merkt in jeder Faser des Wagens das es hier schnell und billig sein mußte. Vermutlich wurde auch an den Entwicklern gespart, oder die verschiedenen Entwicklungsabteilungen wußten schlicht nichts voneinander. Die Diskrepanz zwischen manchen Bauteilen ist einfach nur hirnrissig.
Das Armarturenbrett ist so grausamst popelig das ein Birnchenwechsel in den Anzeigen schon zu seiner Vernichtung führt, wohingegen die Motorhaube- welche ja so garnichts tragen oder gar leisten muß - so dermaßen massiv ist, das sich zwei Mann schon mit dem wegtragen abkämpfen müssen. Stahl war günstig und bevor man Kohle und Zeit in eine leichte oder gar sinnige Konstruktion fließen läßt, macht man es so schwer bis es von alleine stabil ist.

Eine weitere Freude an der ganzen Nummer sind natürlich die metrischen Schrauben die von denkfaulen Honkern mit nahezu krimineller Energie in die zölligen Gewinde gewichst wurden. Aber selbst für die muß man dankbar sein. Denn eigentlich fehlen an dem Eimer locker die Hälfte der benötigten Schrauben. Die Karre wird zum Glück durch die Schwerkraft zusammengehalten - und durch Klebstoff. Anders wußten sich diverse Vorbesitzer wohl nicht zu helfen.

Aber gut, zumindestens sind wir dabei den gröbsten Murks zu beseitigen bzw. wieder in Funktion zu bringen

Diesmal war es die defekte Blinkerdingesneinheit in der Lenksäule.
Natürlich kommt man da nicht gut dran.

Der Motor ist nach der Teilüberholung und Lackierung in den frisch renovierten Motorraum zurückgekehrt



So, ab hier wird es undankbar

Hmm, der Neue sieht irgendwie anders aus

In vielen Bereichen sind die Amis sowas von Stumpf und bei etwas simplen wie einem Blinker bauen sie so kompliziert wie möglich.

Fingerübungen an und durch die Lenksäule. Ein Auto groß wie ein Haus aber trotzdem für nix Platz. Ein Traum

So, sieht gut aus - paßt aber nicht

Lenksäule gehört nicht zum Baujahr - und somit gibt es Detailunterschiede. Ist zudem eine verstellbare - ohne Verstellhebel. Sieht man aber erst nach dem Ausbau, hehe. Somit eigentlich alles falsch. Ach naja, zumindestens konnte ich bei der Gelegenheit die Kabelgeschwüre an der Säule und unter dem Armaturenbrett erneuern.

Aber das neue Zündschloß paßte dann wenigstens

Juhu....

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