Freitag, 10. Dezember 2021

Schließgesellschaft

 


Nach ein paar Nächten ohne Schlaf ob des Gedankenkarusselles bezüglich des weiteren Vorgehens, rang ich mich zum handeln durch. Schrott ist der Motor zwar noch nicht, aber eigentlich auch nicht mehr gut. Also kann man ihn auch selber zurecht-, oder zugrunde honken.  Anstoß zu diesem Unterfangen war ein Freund welcher glücklicherweise bei einem seeehr großem Unternehmen arbeitet, welchens sich damit beschäftigt Motoren zu testen und so Nebensächlichkeiten wie Kolbenringherstellung und dergleichen betreibt - weltweit versteht sich.

Nun, die Herrschaften sind üppigst gut aufgestellt mit diversen Gerätschaften und haben so quasi in der Wühlkiste unter der Werkbank noch so Werkzeuge liegen die unsereins nur für irre Summen kaufen könnte. Eines dieser teuren "Altertümchen" durfte ausgeliehen werden, da es eh nicht mehr benötigt wird - die haben da mittlerweile deutlich heftigeren und moderneren Kram zur Verfügung.

Wie dem auch sei, die Aussicht auf dieses Hilfsmittel gab der Nummer nochmal Schwung. Also habe ich mich auf den Weg zu einem Spezie für Motorkopfgeschichten gemacht und ihm meine Ventile hingelegt mit der Bitte diese zu prüfen und auf den erforderlichen Wert von 45° zu schleifen. Das war für den auch überhaupt kein Problem - im Gegensatz zu der Bude wo die Sachen vorher waren - und wurde auch schnell und preiswert erledigt. Inklusive Video und laaanger Beratung. Auf meine Frage hin wie es denn sein könne das diese Ventile vorher so ausgesehen haben, entgegnete er mir das dies schonmal sein könne wenn Ventile viel gelaufen hätten. 

Öhm....whoaaat?

Als ich entgegnete das die Dinger keine 5000 Km runter haben, schaute er mich an wie ein Huhn wenn es donnert. "Nie und nimmer!" platzte es aus ihm heraus. Seiner Meinung nach haben die zigtausend Kilometer runter!!! Es wären ja sogar unterschiedliche Hersteller auszumachen - also nicht aus einer Charge!  Also habe ich für Neue bezahlt und Alte bekommen. 

Prima. 

Die wurden wohl gebraucht besorgt, glasperlgestrahlt und sonst passierte nix. Astreiner Pfusch! Die Sitze zu prüfen/bearbeiten empfahl er zwingend - allerdings hielt er nichts vom selbermachen am eingebauten Herzen. Das kann ich verstehen wenn man sieht wie penibel es bei denen aussah, aber den Weg konnte und wollte ich nicht gehen. Das probieren wir lieber selber. Wenn wir da in den Sack hauen, dann ist das so. Mehr als Arbeit und die Kohle für Ventile und Kopfdichtung hat es monitär dann auch nicht gefordert.

Also: Attacke



gereinigt und überarbeitet


mit Tuschierpaste mal prüfen



das ist nicht schlecht

dafür ist sein Nachbar um so beschissener - wie im echten Leben

Also wird es Zeit für das große Gerät


den passenden Piloten auswählen

wiegt ne Tonne und hat einen Fuß mit Elektromagnet

Einstellen

Ausrichten

Ansetzen




Der Nachteil beim arbeiten im Auto. Die Kurbel mußten wir stellenweise entfernen und mit der Ratsche arbeiten da uns der Platz ausging

 

Messen und ständig prüfen war die nächsten Stunden (!) angesagt. Unglaublich wie die Zeit ins Land ging. Das war echt anstrengend.


Hochwertige Speisen halfen uns durch den Tag

und wir brauchten auch fast einen Tag dafür

wir hatten nun auch keine Übung, aber dafür war es doch ziemlich erfolgreich - behaupte ich mal

Zum Schluß wurden alle Ventile und Sitze zueinander noch mit Tuschierpaste kontrolliert


und dann rein mit dem Pack

Kopf gereinigt

Neue - und vor allem - qualitativ hochwertige Kopfdichtung

festschrauben

Neue "heiße" Kerzen wurden auch spendiert

nachdem alles angeschlossen war, kam neues Kühlwasser an den Start

diesmal kam der Klassiker rein



Ob sich der Aufwand gelohnt hat, ist noch nicht getestet bzw abzusehen. Zu verlieren hatte ich ja jetzt nix mehr, denn was der Motorenbauer da abgeliefert hatte, war ja nunmal nicht zu gebrauchen - also konnten wir es nicht mehr schlechter machen.

Ich bin gespannnt was das gebracht hat. 

 

Hü oder Hott




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